Transsexualität-NIBD
Erste Hilfe => Erste Hilfe für Eltern von TS-Kindern => Thema gestartet von: Black Despair am 11.Apr 2013, 11:57
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Hallo,
ich bin eine mutter in der denkbar verzweifeltsten lage die man sich vorstellen kann, oder eben nicht vorstellen kann...
und genau diese verzweiflung treibt mich heute an.
ich möchte euch gerne von meinem sohn erzählen, er wird nächste woche 6 jahre alt.
kurz nachdem er mit 3 jahren zum ersten mal in den kindergarten ging, wurden wir mit zunehmender häufigkeit darauf
hingewiesen, dass er sich nicht so einfügt wie es sein sollte. er habe kein richtiges (seinem alter entsprechendes) körpergefühl,
seine soziale kompetenz ließe zu wünschen übrig, er könne sich nicht angemessen in die gruppe integrieren.
OMG mein armes kind was habe ich nur falsch gemacht... das kopfkarusell drehte sich sofort mit rasender geschwindigkeit
(ja, so bin ich eben) kaiserschnitt, einzelkind, verzogen, verhätschelt, verweichlicht...?! natülich habe ich sofort zugestimmt
ihm hilfe zu besorgen. also ging es ab zur frühförderung, d.h. psychiologische elterngespräche, psychiologisches gutachten,
ergotherapie, therapeutische betreuung in der kindergartengruppe usw. das alles ging etwa ein jahr lang. für mich stand danach
fest, ist er eben kein geborener wrestler oder fußballgott er ist sehr schlau kannte alle buchstaben mit 4 und fing an zu lesen mit
5 er muss nicht klettern wenn er lieber malt und er muss nicht bagger spielen wenn er lieber tanzen möchte.
die frage warum die kindergärtnerin auf diese art reagiert hatte ist ganz einfach beantwortet: dieses kind fügt sich nicht so leicht
in ein vorgefertigtes raster, die eltern sind nicht ü30 also stimmt doch da etwas nicht! keine zeit für ein kind zu zeigen was so alles
in ihm steckt, keine zeit sich die eltern etwas genauer an zu sehen, keine zeit, keine zeit...
heute fast drei jahre später, sieht die sache anders aus. mein sohn der anfangs besonders unangenehm war, ist nun besonders
besonders. er ist sehr freundlich, hilfsbereit, offen, sanft und sensibel. auch sehr klug und geschickt nur eben nicht typisch.
er malt und bastelt, putzt und kocht in der puppenecke, er bügelt und wäscht und er verkleidet sich gern. als flamenco-tänzerin
zum beispiel, oder als prinzessin, hexe und marienkäfer. am allerliebsten wäre er allerdings eine fee, so eine wie tinkerbell.
und wenn er groß ist, dann wird er eine frau.
tja, was soll ich sagen. warum schreibe ich hier in dieses forum, was geht in meinem kopf gerade vor... im moment weiß ich
ehrlich gesagt auch nicht genau was ich denken soll, es ist als gäbe es zwei welten die eine in der alles ganz normal ist so
wie es ist, unsere welt. und die andere in der mein sohn immer irgendwie anderes war, von dem moment seiner geburt an,
so scheint es mir fand jeder ihn atypisch, die welt aller anderen. was ist jetzt richtig, wie reagiere ich richtig, was ist das richtige
für meinen sohn? kann ich meinem sohn helfen, seine bedürfnisse in verständliche worte zu kleiden ohne ihn in eine richtung
zu drängen? wie helfe ich ihm seinen weg zu finden?
ich weiß auch nicht genau, was ich mir erhoffe, doch ich bin im moment so unwissend und völlig unbeholfen und ich habe
schreckliche angst einen fehler zu machen. genau, ich bin verzweifelt und brauche dringend hilfe!
vielen dank an alle die sich meinen verbalen erguss angetan haben. und noch größeren dank an jeden noch so winzigen
funken info der sich hier auftun mag.
Black Despair
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Hallo!
kurz nachdem er mit 3 jahren zum ersten mal in den kindergarten ging, wurden wir mit zunehmender häufigkeit darauf hingewiesen, dass er sich nicht so einfügt wie es sein sollte. er habe kein richtiges (seinem alter entsprechendes) körpergefühl, seine soziale kompetenz ließe zu wünschen übrig, er könne sich nicht angemessen in die gruppe integrieren.
Oh, wie ich das kenne. Nein, ich bin nicht Mutter, ich war es selber, genau so ist es mir im Kindergarten ergangen (soweit ich mich erinnern kann, aber ich bin auch erst 1 Jahr vor der Schule dorthin gekommen). Dein Kind ist nicht allein. Das gibt es. Das ist gar nicht so selten.
Und heute gibt es wenigstens Hilfe für die Kinder. Damals haben alle nur verunsichert herumgestanden.
OMG mein armes kind was habe ich nur falsch gemacht... das kopfkarusell drehte sich sofort mit rasender geschwindigkeit
Ich wiederhole es einfach nochmal, weil es so wichtig ist: nichts hast Du falschgemacht. Du kannst es nicht ändern. Was Du tun kannst, ist, Deinem Kind zeigen, daß Du es akzeptierst, daß Du es liebst, wie es ist. Ohne Bedingungen.
er ist sehr freundlich, hilfsbereit, offen, sanft und sensibel. auch sehr klug und geschickt nur eben nicht typisch. er malt und bastelt, putzt und kocht in der puppenecke, er bügelt und wäscht und er verkleidet sich gern. als flamenco-tänzerin zum beispiel, oder als prinzessin, hexe und marienkäfer. am allerliebsten wäre er allerdings eine fee, so eine wie tinkerbell.
und wenn er groß ist, dann wird er eine frau.
Und er (?) mußte es selbst herausfinden, weil das Umfeld da nicht gerade von passenden Vorbildern wimmelt. Das ist eine Leistung. Und er traut sich offenbar, es auch zu sagen, nicht wie ich damals. So kannst Du etwas für Dein Kind tun und sitzt nicht in 39 Jahren erschüttert Deinem Kind gegenüber, was es erzählt, so wie es meiner Mutter erging. Du machst es richtig.
[...] doch ich bin im moment so unwissend und völlig unbeholfen und ich habe schreckliche angst einen fehler zu machen. genau, ich bin verzweifelt und brauche dringend hilfe!
Klar hast Du Angst, aber so viel kannst Du gar nicht falsch machen, wenn Du einfühlsam auf Dein Kind schaust und ihm zuhörst. Nur es selbst kann am Ende sagen, wo es hingeht, denn nur es kann wirklich in seinen Kopf sehen. Das wird dauern. Das geht vielleicht auch hin und her.
Sieh mal hier: tkn/ (http://tkn/). Da gibt es im schlimmsten Fall auch ein Erste-Hilfe-Telefon. Aber lies Dich erst einmal durch dieses Forum. Hier findest Du schon eine Menge Informationen. Und dann kannst Du hier allen Löcher in den Bauch fragen, wir sind es gewöhnt.
vielen dank an alle die sich meinen verbalen erguss angetan haben. und noch größeren dank an jeden noch so winzigen
funken info der sich hier auftun mag.
Die Welt ist bunt und es gibt nicht nur Mädchen und Jungs bzw. Männer und Frauen. Es gibt auch noch eine ganze Menge dazwischen. Und die Welt zu entdecken, ihre Welt, macht auch Transkindern Spaß, wenn sie sie selbst sein dürfen.
Mihi
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Mir fällt gerade noch etwas ein. Gut finde ich auch dieses Buch:
Stephanie Brill, Rachel Pepper: Wenn Kinder anders fühlen - Identität im anderen Geschlecht. Ein Ratgeber für Eltern. Ernst Reinhardt Verlag München Basel 2011. ISBN 978-3-497-02216-8.
Mihi
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hi,
vanessas rat befolgend habe ich mich registriert. ich möchte mich auch gleich nochmal bedanken, so schnell habe ich nicht mit antworten gerechnet. alles in allem fühle ich mich schon ein bisschen ruhiger.
offensichtlich neige ich zur panik und da hilft es zu erfahren dass es jemanden gibt, dem nicht völlig unbekannt ist wovon man spricht. also vielen dank euch allen.
ich möchte nur nochmal erwähnen, dass ich meinen sohn liebe und in allem zu 100% hinter ihm stehe.
bd
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"Schlimm an Transsexualität gerade im Kindesalter ist, dass die in Phasen kommt und geht, und all das heißt nicht viel. Oft kommt eine sehr frühe Phase mit etwa 6..."
Das kann ich, als Mutter eines 7jährigen Transmädchens und Begleiterin von nunmehr 47 Familien minderjähriger Transkinder, so nicht bestätigen. Die ersten Zeichen treten bei den meisten Kindern mit 3/4 Jahren auf, mit der Sprachentwicklung. Der Leidensdruck kann schon mit 5/6 Jahren sehr hoch sein, bis hin zu Sebstverletzung/Verstümmelung, Suizidäußerungen und sozialem Rückzug. Ein deutlich eingeforderter Rollenwechsel der Kinder bringt oftmals etwas Ruhe. Der Leidensdruck steigt dann wieder zur Pubertät hin.
Bei 2/3 der Kinder, die mir bekannt sind, fand der -aufgrund Leidensdruck notwendige- Rollenwechsel bis zum Grundschulende statt.
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das Letzte soll zwei Drittel bedeuten, die Zahlen davor 3-4Jahre usw.
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Hallo,
@Kati (und auch Gollum): Ich fände es gut, wenn du mit Aussagen, was typisch für Menschen mit TS ist und was nicht, etwas vorsichtiger wärst. Sowas wird einfach zu schnell als Diagnosemöglichkeit missbraucht. So nach dem Motto "du passt ins Schema, also bist du TS..." und anders herum. Du hast schon sehr viele Kinder gesehen, bei denen das so gelaufen ist. Aber sei dir im klaren, dass du auch gerade nur dir Kinder zu Gesicht bekommst, bei denen das Problem schon sehr früh sehr heftig auftritt. Die, bei denen es anders läuft, siehst du ja nicht.
@Black Despair: Ich glaube, du kannst wirklich nicht sehr viel mehr machen, als abwarten. Gib deinem Kind das Gefühl, dass du es liebst und dass es dir vertrauen kann. Das ist wichtig.
Ich kann verstehen, dass du dich sicher wahnsinnig hilflos fühlst. Und ich stelle gerade fest, dass ich auch einfach nicht wüsste, was ich an deiner Stelle tun würde. Evtl. hilft ein TS erfahrener Kinderpsychologe. Aber da aufpassen. Da kann man schnell an die falschen geraten.
Liebe Grüße,
Hannah
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Bei allen Kindern, die ich kenne, begann es mit 3-4 Jahren. Die Kinder, bei denen es anders ist, kenne ich nicht. ;)
Für alle gilt...wir wissen erst ob sie transsexuell sind, wenn sie über Jahre hinweg diese Auskunft machen(Dauerhaftigkeit).
Bei den Kindern, die in frühen Jahren keinen Leidensdruck haben, sehen die Eltern sicher auch keine Notwendigkeit sich irgendwo zu melden.
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@vanessa: ich muss sagen, phasen habe ich nicht wirklich wahrgenommen eher eine kontinuierliche veränderung. hm, naja nicht im sinne von er verändert sich sondern eher er entwickelt sich gut aber nicht erwartungsgemäß. schwer für mich das in worte zu fassen sry.
@kati: dieser prozess begann etwa ein bis zwei monate bevor mein sohn in den kiga kam also etwa mit drei einviertel. zumindest wurde mir in dieser zeit bewusst, das etwas nicht so läuft wie ich mir das vorgestellt hätte. aber ich dachte mir, er ist einfach aufgeregt weil er in den kiga kommt. und genau da fing ja dann erst alles so richtig an. (glaub aber nicht, das mir irgendjemand hätte sagen können oder wollen was denn genau so falsch an meinem sohn sein sollte) *kopfschüttel*
heute ist er 6 jahre alt und wie mir erst gestern mitgeteilt wurde aus 'unerfindlichen' gründen macht er zunehmend den eindruck als fühle er sich nicht wohl. er ist so zu sagen unzufrieden und man kann selbst in einer konkreten situation nicht sagen was oder wer dafür verantwortlich ist. soll wohl heißen einfügen kann er sich nach wie vor nicht aber alle vermuten jetzt etwas und bedauern ihn aber iwie ist er ja auch sooooo süß. *brech* soll mein kind denn jetzt ein experiment werden???
also ich glaub ich dreh schon total durch, seh schon geister wo gar keine sind. aber ich fürchte eben dass andere in übermäßiger tolleranz ihn ein wenig unter druck setzten könnten. oder spinn ich?
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Hallo Black Despair was für ein Name ;))
mein Kind, damals noch in der Annahme, dass es es Sohn sei, war schon immer so wie es war, aber eben anders als die Menschen es erwartet hätten, eben nicht geschlechtskonform(Spielzeugvorlieben, Spielen in der gegengeschlechtlichen Rolle, Wahl der Spielfreunde, Ich-Zeichnungen im Gegengeschlecht) aber so wie es war, war alles in Ordnung...klug, fröhlich, kreativ, sensibel, einfühlsam usw. Bis es dann traurig wurde, ängstlich, sich zurück zog. Dann kamen selbstverletzende Handlungen gegen den Körper (Genital) und Suizidäußerungen. Es war todunglücklich mit seinem Körper und der Geschlechtszugehörigkeit und ja, auch mit der sozialen Rolle (aber Letzteres war nicht das entscheidende für mich und die Gutachter)...wenn es sich nur verkleidet hätte, wäre es zwar auch aus der Rolle gefallen, aber ich hätte mir niemals Sorgen machen müssen. Mein anderer Sohn ist, seitdem er 2 ist, ein "richtiger Kerl"..das hab ich ebenfalls nicht gemacht...SO hätte ich das nie gemacht und es stand nicht in meiner Macht ihn sensibel, kreativ und weniger rüpelhaft werden zu lassen. Damit möchte ich verdeutlichen, dass in den Kindern irgendetwas drin stecken MUSS. Viel (soziale Rollenerwartung) kommt von außen, gar keine Frage, und das ist auch fragwürdig in der Form wie es aktuell gehandhabt wird. Aber die Kinder ordnen sich eben zu, da wo sie hingehören oder sie hängen dazwischen (gendervariant). Ab dem Moment wo Leidensdruck besteht, sich das Kind nicht mehr gesund weiterentwickelt sehe ich handlungsbedarf. Da benötigt dass Kind Ubterstützung und zwar eine andere als bisher. Was das Kind braucht, muss es selbst sagen und wir müssen ganz genau zuhören. Das Kind ist das einzige, welches SEINEN Weg kennt, wir laufen hinterher und packen ein paar (!)-zu große- Steine aus dem Weg, gehen muss es allein.
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danke kati,
ja im moment ist bei mir der name programm wie man so treffend sagt.
mein Kind, damals noch in der Annahme, dass es es Sohn sei, war schon immer so wie es war, aber eben anders als die Menschen es erwartet hätten, eben nicht geschlechtskonform(Spielzeugvorlieben, Spielen in der gegengeschlechtlichen Rolle, Wahl der Spielfreunde, Ich-Zeichnungen im Gegengeschlecht) aber so wie es war, war alles in Ordnung...klug, fröhlich, kreativ, sensibel, einfühlsam usw. Bis es dann traurig wurde, ängstlich, sich zurück zog. Dann kamen selbstverletzende Handlungen gegen den Körper (Genital) und Suizidäußerungen.
das macht mir wircklich angst, denn bis 'dann kamen' ist das eine sehr gute beschreibung von meinem sohn. und alles danach ist genau das was meine verzweiflung verursacht. das und alles was noch kommen mag.
gibt es einen zeitpunkt, ab dem du sicher und eindeutig gewusst hast was deine tochter umtreibt? wie oft sagt ein junge das er lieber ein mädchen wäre, wie viele monate oder jahre gibt man ihm bis man sich selbst sicher ist. wie lange bis man anerkennen kann mein sohn ist kein sohn?
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Mein Kind hat es ab 4,5 Jahre täglich gesagt. Zuvor hat es sich (ab 3) täglich "verkleidet" und Mädchen (Fee, Rotkäppchen, Ritterschwester, Schwester, Mausmädchen, Mädchen mit Namen x) "gespielt", so meine Annahme. Heute weiß ich, dass es kein Spiel war, es war es selbst. Andere Kinder tun es ebenso, sagen aber vielleicht, statt "ich bin ein Mädchen, innen drin usw.", "ich möchte ein Mädchen sein" oder "wenn ich groß bin ist mir die Scheide gewachsen und ich werde eine Frau. Sie verrmitteln einem, dass es ihnen zusteht und es geht irgendwie nur um das eine, der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht. Oftmals betonen sie wie schön sie das eine finden und wie sehr sie es lieben, dabei strahlen sie. Wenn sie über das andere -das was sie zu sein scheinen und zu mögen haben- sprechen, sind sie gleichgültig oder ablehnend.
Wann hab ich es gewusst? Geahnt schon länger, es war ein Puzzle, als es täglich "Programm" war, wie du schreibst, ahnte ich, dass es in die Richtung geht. Das Tempo war enorm und ich vermochte es nicht zu bremsen oder gar zu stoppen, ohne mein Kind zu quälen. Gewusst habe ich es, als mein Kind sich den Penis abschneiden wollte, nicht mehr leben wollte und mir sagt, wo es hingehörte "Mama ich bin in echt ein Mädchen, die Scheide ist unter dem Puller, ich habe ein Mädchenherz usw."
Mein Kind war schon immer kommunikativ sehr weit und ist es auch heute noch, das war unser Glück. Andere Kinder können es nicht (so früh) so genau sagen, sie sagen und zeigen es auf eine andere Weise, daraum muss man genau hinschauen und zuhören.
Geübt/gelernt, dasss mein Kind kein Sohn ist, habe ich ein dreiviertel Jahr (nach Outing mit ggü., Versuch zu bremsen, Verschlimmerung/Steigerung, vielen Gesprächen, kompletter Rollenwechsel) dann war es erledigt, was nicht heißt, dass es mir nicht zu schaffen macht. Ich habe es dann meinem Kind einfach geglaubt, es hat mich überzeugt...so kann man es vielleicht sagen.
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lies mal:
tkn/erfahrungsberichte.html
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" er ist sehr schlau kannte alle buchstaben mit 4 und fing an zu lesen mit..."
schon mal auf Hochbegabung getestet? Mein Kind fiel auch in der Kita schon dadurch auf. Und ich habe es nun, nachdem es sich in der ersten Klasse langweilte und anfing zu stören -was gar nicht zu ihm passte, da es immer sehr brav war- testen lassen, sie ist überdurchschnittlich begabt und braucht eine andere Förderung.
Daurch auch die frühe Kommunikationsfähigkeit. Schwierigkeiten sich zu integrieren tauchen bei hochbegabten Kindern häufig auf. Und Trans, wenn sie es merken, kann natürlich aus so durcheinander machen...sie merken, dass sie nach links sollen, wollen aber nach rechts, da werden sie wohlmöglich nicht angenommen oder trauen sich nicht, wo bleiben sie dann...allein in der Ecke.
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ja, das habe ich schon alles gelesen und unter favoriten gespeichert. als ich "Bericht der Mutter eines 6jährigen Transmädchens" gelesen habe ist mir fast das herz stehen geblieben und dann habe ich mich in einem anflug von panik mit diesem beitrag hier verewigt. ich brauchte einfach hilfe.
mein sohn sagt seit etwa einem jahr immer wieder "ich wäre gern ein mädchen", "wenn ich groß bin, dann werde ich eine frau" usw. ganz nett war auch, "mami was hast du gemach damit du eine frau geworden bist als du erwachsen warst". naja, offensichtlich kennst du das. ich weiß nur leider keine antwort für ihn. ich habe angst wenn ich zustimme bestärke ich ihn irgendwie aber ich bringe es auch nicht übers herz zu sagen "aber du bist doch ein junge" denn evtl. ist er das ja nicht. keine antwort zu geben ist allerdings genau so als würde ich ihn zurück weisen. ich weiß nicht was ich machen soll und das ist die wahrheit.
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schon mal auf Hochbegabung getestet?
mit 3Jahren wurde in der frühförderstelle ein test gemacht, durch die psychiologin und er war seiner damaligen altersstufe um ein knappes jahr voraus. seine emotionale kompetenz war allerdings nicht besonders zufriedenstellend und desshalb bestand kein handlungsgrund. so die diagnose. vielleicht sollten wir ihn tatsächlich nochmal testen lassen. aber ich weiß ja jetzt schon kaum mehr wo mir der kopf steht.
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Viele Mütter, auch ich, haben geantwortet:
"du bist ein Junge" und später vermieden zu antworten. So blöd es sich anhört, vielleicht gerade für "Betroffene", die Kinder (müssen) es sich erkämpfen, es ist kein Spiel, kein Zuckerschlecken und wenn es drängt, dann (er) kämpfen sie es sich sowieso, egal was wir tun oder nicht tun.
Ich hab noch ein paar -so tolle :( - Sätze, mein Kind hat mich regelrecht bedrängt mit dem Thema ;)
"Mama, hast du dir nur Jungs gewünscht", "ich möchte sterben um im Himmel ein Mädchenengel sein zu können", "ich bin nicht Fred (so hieß er nicht wirklich), ich bin heute Lena" (und das irgendwann täglich, toll!)
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muss zwar gleich weg aber eine kurze antwort noch:
ich will ehrlich nicht dass er kämpfen muss, zumindest nicht zu hause. hier soll er immer sein können was er eben möchte ohne das gefühl zu haben er müsse sich verbiegen, du verstehst das sicher.
und dann noch: ich danke dir wirklich sehr! ganz im erst es fühlt sich toll an zu wissen jemand ist da. :knuddel2:
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Zu Hause sollten sie auch nicht kämpfen müssen, wenn, dann darum, dass die Eltern verstehen und es nach außen vertreten. Da draußen ist es eh ein Kampf für sie...
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Wohnst du in der Nähe von Magdeburg oder Bochum? Da sind Mo und Mi Veranstaltungen und Vorträge zum Thema, TRAKINE ist auch dabei, aber auch Psycholgen usw.
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Hallo,
auch ich habe ein Transmädchen von 7Jahren, sie heisst Luisa und lebt schon lange als Mädchen. Die Geschichten von Mia und Luisa sind fast identisch, was Kati und ich so ziemlich zum gleichen Zeitpunkt rausgefunden haben und uns bei Dgti austauschen konnten.
Ich möchte Dir nicht sagen das es einfach ist, aber der Weg lohnt sich. Meine Tochter war von dem Tag an seit sie als Mädchen leben durfte ein anderer Mensch, von dem kleinen Süssen, schüchternen Jungen zu einem sehr selbstbewussten frechen Mädchen.
Man hat ihr nicht nur angemerkt das es jetzt "richtig" ist, sondern es auch jeden Tag gesehen.
Allerdings hat uns auch niemand aus der Familie oder dem Freundeskreis Vorwürfe gemacht, sondern jeder hat gesehen das es richtig war.
Beobachte Dein Kind weiter und rede viel mit ihm...er wird Dir zeigen was richtig ist :heart:
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"Meine Tochter war von dem Tag an seit sie als Mädchen leben durfte ein anderer Mensch, von dem kleinen Süssen, schüchternen Jungen zu einem sehr selbstbewussten frechen Mädchen.
Man hat ihr nicht nur angemerkt das es jetzt "richtig" ist, sondern es auch jeden Tag gesehen."
Für den Satz bekommst du nen'Oskar, Tinte!
Süß waren sie immer, natürlich ;)
Aber frei, aktiv, mutig erst/wieder danach....ungeahnte Kräfte und ein zauberhaftes Lächeln waren die Bestätigung, dass es richtig war.
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zu diesem 'lass ihn sich selbst entdecken' hätte ich eine frage:
im mom möchte er immer ein pinkes simpson shirt von mir tragen (natürlich viel zu groß, also für ihn eben ein kleid) tu ich ihm nun einen gefallen damit, weil er sein inneres mädchen ausleben kann. oder lenke ich ihn damit ab von seiner wahren natur falls er nur eine phase durchlebt.
oh mann echt nicht leicht auszudrücken was ich meine, aber ich hoffe ihr versteht worauf ich hinaus will. auf keinen fall will ich ihm etwas schlechtes, es ist nur im mom schwer heraus zu finden was gut und schlecht eigentlich ist.
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Wenn es ihm reicht ein T-shirt von Dir anzuziehen und keine eigenen Kleider verlangt, würde ich sagen lass ihn einfach.
Luisa hat lange Zeit immer nur ein Karnevalsprinzessinnenkleid angezogen und erst später eigene Kleider verlangt.
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Kein Junge kann dauerhaft zu einem Mädchen gemacht werden. Niemand wird Trans gemacht. Das ist erwiesen. Selbst wenn immer noch ein paar ewig Gestrige anderes sagen.
Das bedeutet, selbst wenn dein Kind ein Junge ist wirst du ihn nicht durch das Tragen von Kleidern zu einem Mädchen machen können. Er würde es irgendwann ablehnen wenn es falsch wäre. Dann war es eine Phase.
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Kein Junge kann dauerhaft zu einem Mädchen gemacht werden. Niemand wird Trans gemacht. Das ist erwiesen. Selbst wenn immer noch ein paar ewig Gestrige anderes sagen.
Das bedeutet, selbst wenn dein Kind ein Junge ist wirst du ihn nicht durch das Tragen von Kleidern zu einem Mädchen machen können. Er würde es irgendwann ablehnen wenn es falsch wäre. Dann war es eine Phase.
ja? ich höre irgendwie von allen seiten, "was hast du nur diesem kind angetan" also etwas mehr durch die blume vielleicht, aber im endeffekt genau das. mit ein grund warum ich in dieses forum gekommen bin.
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Ja, vor 10 Jahren wurde dies noch so publiziert, also dass TS in der Kindheit induzierbar ist und erst dann wenn sie durch Umerziehungsmaßnahmen nicht weg ging echt sei. Mittlerweile sind die Experten in Deutschland, den Niederlanden und anderswo zu der Erkenntnis gekommen, dass dem nicht so ist. Umerziehung hat/hatte keinen Erfolg, also ist es auch nicht anerziehbar. Die Gesellschaft muss nun auf den neuesten Stand gebracht werden, es dauert bis dies ankommt. Es gibt Leitlinien für GIS in der Kindheit, danach wird es diagnostiziert. Dann wird abhängig von Dauerhaftigkeit und Stärke eine Wahrscheinlichkeitsprognose ausgesprochen. Die werden gerade überarbeitet. Kennst du die alten?
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Die interessante uns uns beschäftigende Frage ist, ab wann eine Trans-Diagnose -die es so ja nicht gibt- gesichert ist.
Was man sich vor Augen führen sollte....es gibt keinen wirklichen Unterschied zwischen den Eltern und den Experten!
-Es wird beobachtet
-Es gibt die Selbstauskunft des Kindes
Es gibt also keine personenunabhängigen Kriterien.
Die Experten maßen sich noch an, die Glaubwürdigkeit der elterlichen Beobachtungen und der Selbstauskünfte zu beurteilen.
Das Kriterium, auf das wir uns alle beziehen, ist die Dauerhaftigkeit des gezeigten Verhaltens und die Standhaftigkeit der Selbstauskunft.
Die Experten schließen psychiatrische Diagnosen aus(aber auch da sind sie ja nicht immer einer Meinung...Beier in Berlin hält unsere Kinder bzw. dass, was wir Eltern daraus lesen, ja für -psychisch- krank).
Die gestellte Diagnose ist also eine Zustandsbeschreibung plus einer Prognose, ob sich noch etwas ändern wird oder nicht. Das ist ja auch nur mit einer ....Wahrscheinlichkeit so oder so und auch da kann man, auch der Experte, sich täuschen.
Letztlich haben alle, sowohl die Experten, als auch wir Eltern, Angst davor bei dieser Diagnosestellung, also bei der Beobachtung und Einschätzung dessen, einen Fehler zu machen. Darum wäre es ja einigen -wenn nicht gar vielen- lieber, wenn das alles erst mit 18Thema würde, so wären sie weniger in der Verantwortung.
Es gibt also nie eine 100% Sicherheit, also auch nicht für uns Eltern, egal was der Experte X zum Zeitpunkt X gesagt hat. Diejenigen, die sich oftmals nicht unsicher sind, sind unsere Kinder....und das ist dann wohl DAS Kriterium.
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nein die kenne ich noch nicht, ehrlich gesagt ich wusste nicht das es überhaupt welche gibt oder besser noch geben kann. wo doch schon erwachsene menschen so unterschiedlich sind. dann müssten kinder, vor so junge, doch erst recht schwer zu diagnostizieren sein. also gut, wo kann ich mich darüber genauer informieren?
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ich stell sie gleich hier rein
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wie gesagt, sie werden gerade überarbeitet und demnächst veröffentlicht
Störungen der Geschlechtsidentität (F64)
1. Klassifikation
1.1 Definition
Störungen der Geschlechtsidentität sind durch ein anhaltendes und starkes Unbehagen über und/oder Leiden am eigenen biologischen Geschlecht charakterisiert. Sie gehen einher mit dem Wunsch oder der Beteuerung, dem anderen Geschlecht anzugehören und entsprechend leben zu wollen. Sie können bis zum Wunsch nach gegengeschlechtlicher hormoneller Behandlung und nach einer operativen Geschlechtsumwandlung führen.
1.2 Leitsymptome
Zwei Hauptsymptome sind wegweisend:
Der Wunsch, dem anderen Geschlecht anzugehören
1. Das Unbehagen über das eigene Geschlecht.
Die Darstellung der Leitsymptome für Störungen der Geschlechtsidentität im Kindesalter orientiert sich an den DSM-IV-Kriterien (die 2 Hauptsymptome werden in den ICD-10-Kriterien in unbefriedigender Weise miteinander vermischt); bei Jugendlichen wird auch auf ICD-10 Bezug genommen.
Erstes diagnostisches Hauptkriterium
Es besteht der dringliche und anhaltende Wunsch, dem anderen Geschlecht anzugehören.
Bei Kindern sollten 4 der folgenden 5 Kriterien erfüllt sein:
Wiederholt geäußerter Wunsch oder Beharren darauf, dem anderen Geschlecht anzugehören
Bevorzugtes Tragen der Kleidung des anderen Geschlechts oder Nachahmung eines Erscheinungsbildes des anderen Geschlechts
Dringliche und andauernde Bevorzugung der gegengeschlechtlichen Rolle im Spiel oder anhaltende Phantasien, dem anderen Geschlecht anzugehören
Starke Präferenz von gegengeschlechtlichen Spielkameraden.
Intensiver Wunsch, an den für das andere Geschlecht typischen Spielen und Aktivitäten teilzunehmen
Jugendliche äußern den Wunsch, dem anderen Geschlecht anzugehören, als Person des anderen Geschlechts zu leben und behandelt zu werden, oder die Überzeugung, dass sie die typischen Gefühle des anderen Geschlechts besitzen. Nicht selten treten Jugendliche auch real in der gegengeschlechtlichen Rolle auf und werden in dieser akzeptiert.
Zweites diagnostisches Hauptkriterium
Ein dauerndes Unbehagen über das eigene Geschlecht.
Bei Kindern werden die folgenden Symptome beobachtet:
Bei Jungen:
Ablehnung der männlichen Genitalien
Wunsch nach Verschwinden der männlichen Genitalien
Äußerung, dass es schöner wäre, keinen Penis zu haben
Abneigung gegen Jungenspiele und -spielzeuge, insbesondere gegen körperliche Wettkampfspiele.
Bei Mädchen:
Abneigung, im Sitzen zu urinieren
Versicherung, dass sie einen Penis hat oder einer bei ihr wachsen wird
Wunsch, dass Brustbildung und Menstruation nicht eintreten
Ausgeprägte Ablehnung typisch weiblicher Kleidung.
Jugendliche sind vordringlich damit befasst, sich ihrer primären und sekundären Geschlechtsmerkmale zu entledigen und Merkmale des anderen Geschlechts zu entwickeln (z.B. Wunsch nach hormoneller und chirurgischer Behandlung, um möglichst weitgehend das Aussehen einer Person des anderen Geschlechts zu erreichen), oder sie glauben, im Körper des falschen Geschlechts geboren worden zu sein. Jugendliche zeigen oft Gefühle von Verzweiflung und Hass gegen den eigenen Körper und leiden an Depressionen, die bis zu Suizidversuchen führen können.
1.3 Schweregradeinteilung
Entfällt
1.4 Untergruppen
Bis zur Pubertät ist die Diagnose "Störung der Geschlechtsidentität des Kindesalters" (F64.2) zu stellen.
Nach der Pubertät ist die Diagnose "Transsexualismus" (F64.0) zu stellen, wenn der Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechts zu leben, und der Wunsch nach Geschlechtsumwandlung mindestens 2 Jahre durchgehend bestehen.
Sind die diagnostischen Kriterien nur teilweise erfüllt oder liegen gleichzeitig intersexuelle Fehlbildungen vor, so können die Diagnosen "Sonstige Störung der Geschlechtsidentität" (F64.8) oder "Nicht näher bezeichnete Störung der Geschlechtsidentität" (F64.9) zutreffen.
1.5 Ausschlussdiagnose
Schizophrenie und wahnhafte Störungen (F2)
Intersexuelle Störungen: unbestimmtes Geschlecht und Pseudohermaphroditismus (Q56.0-Q56.4), Anomalien der Gonosomen (Q97), adrenogenitale Störungen (E25)
Sexuelle Reifungskrise (F66.0), ich-dystone Sexualorientierung (F66.1): Siehe Kapitel 2.6.
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ja, das ist wirklich interessant. ist das auch bei kindern in diesem alter schon aussagekräftig? bei meinem sohn z.b. 3&4 sind praktisch fakt. 5 steht seit einiger zeit auf der kippe, zu anfang waren da seine kumpels (sofern man das mit 3 jahren so nennen kann) diese wurden dann im laufe der letzten jahre ausgetauscht, gegen jüngere, ruhigere und auch gegen zwei mädchen. und heute sind eben diese mädchen seine besten spielkammeraden. die jungs ziehen sich von ihm zurück weil er komisch ist und er mag sie nicht weil sie grob, laut und gemein sind.
nr.1 und 2 kann ich nicht so richtig beurteilen weil ich denke er sagt oft nur was er glaubt das wir hören wollen.
also bezogen jetzt auf trakine - medizinisches
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Was soll ich sagen...(hast du meinen Post 18.11Uhr gelesen, der hat sich mit deinem überschnitten)
Mir sind Erfahrungsberichte von Transkindern bekannt, die nun Blocker oder gegengeschlechtliche Hormone bekommen, bei denen die genannten Anzeichen in dem frühen Kindesalter vorhanden waren.
Statistiken gibt es dazu nicht, weil es (Behandlung von Kindern) noch nicht lange genug praktiziert wird (Wüsthof setzte erstmals 2006 Blocker ein las ich).
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In den Spezialsprechstunden wird einem bei ganz jungen Kindern (3,4,5 Jahre) gesagt, dass man sie versuchen soll neutral zu halten, wenn sie die Rolle noch nicht gewechselt haben. Das sagt ja schon aus...versuchen...ja, und wenn es nicht klappt, dann eben nicht. Dann ist DAS nämlich die Antwort. Rollenwechsel, auch gestützt durch Spezialsprechstunden, gibt es durchaus mit 5Jahren, das ist aber selten (da ist der Leidensdruck sehr hoch), Einschulungsunterstützung im Identitätsgeschlecht gibt es auch immer wieder. Kar ist, dass nichts verboten werden soll und muss.
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also, ich habe mir jetzt so eine art plan gemacht: er soll also haben und spielen und machen was ihm gefällt, es ist gut und schadet ihm nicht wenn ich allem zustimme (kann ich also sagen oh das ist aber schön, oder ja, das gefällt mir auch oä?)
all das für etwa ein weiteres jahr, damit er sich frei entwickeln kann? um dann zu einem/er fachmann/frau zu gehen? oder sollten wir das schon jetzt machen? er ist ja erst 6.
wie lief das denn bei euch ab? und gibt es jemanden den du empfehlen kannst in bayern oder besser noch in münchen?
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Nein, es gibt keine Empfehlung in Bayern/München. In München ist Korte und den solltet ihr meiden.
Es gibt nur zwei Spezialsprechstunden in Deutschland, die sind in Hamburg und Frankfurt/Main.
Therapeuten sind auf unserer Emfehlungsliste, aber da ist auch keiner in deiner Nähe (blöde Gegend für Trans ;) )
Du brauchst nirgends mit deinem Kind hingehenDer sieht ja auch nochts anderes als du.;)
Es sei denn, es ist irgendwie alle klar und du brauchst dies zu Dokumentationszwecken, z.B. als Unterstützung für die Schule. Aber auch das geht ohne, ist aber nicht leicht.
Klar kannst du sagen was dir gefällt und was nicht, du kannst dich aber auch zurück halten oder eben, zu deiner Absicherung, bewusst -aber nicht drängend- auch andere Angebote machen. Mach einfach was sich richtig anfühlt. Schwer, ich weiß. Wenn du nicht mehr glaubst, dass du Schuld bist oder an etwas sein kannst, hast du einen riesen Gewinn.
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"wie lief es denn bei euch"
so: http://www.transsexualitaet-nibd.de/forum/index.php?topic=443.0
aber das ist die Kurzform
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Nach den ganzen "technischen Beiträgen" von Kati will ich mal dazu noch etwas beizutragen versuchen.
Kein Junge kann dauerhaft zu einem Mädchen gemacht werden. Niemand wird Trans gemacht. Das ist erwiesen. Selbst wenn immer noch ein paar ewig Gestrige anderes sagen.
Das bedeutet, selbst wenn dein Kind ein Junge ist wirst du ihn nicht durch das Tragen von Kleidern zu einem Mädchen machen können. Er würde es irgendwann ablehnen wenn es falsch wäre. Dann war es eine Phase.
ja? ich höre irgendwie von allen seiten, "was hast du nur diesem kind angetan" also etwas mehr durch die blume vielleicht, aber im endeffekt genau das. mit ein grund warum ich in dieses forum gekommen bin.
Ja, irgendwie glauben die Leute, man könnte sich das alles aussuchen. Als würden wir uns einfach nur irgendwie austoben. Es ist manchmal sooo schwer, das zu erklären, weil es ja sonst niemand mit irgendwelchen eigenen Empfindungen vergleichen kann.
Mir ist mal folgender Vergleich eingefallen. Zumindest Erwachsene (und nur denen muß man es ja so schwierig erklären) kennen das Gefühl, wenn sie zu einer Veranstaltung die falsche Garderobe erwischt haben. Jeans und T-Shirt, wo alle anderen in Anzug und Abendkleid herumlaufen oder umgekehrt. Es muß auch nicht gleich so kraß sein. Das Gefühl ist Unwohlsein. Man hat nicht so den rechten Spaß, will irgendwie weg, geht vielleicht tatsächlich eher.
Immerhin kennt man den Grund für das Unwohlsein. Und nun stelle man sich vor, man ist ganz normal gekleidet, passend zur Umwelt, es gibt keine Auffälligkeiten, aber das oben beschriebene Gefühl ist trotzdem da. Immer und ständig. Und es gibt kein Entrinnen.
Vielleicht ist eine solche Vorstellung auch Außenstehenden möglich.
Mihi
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Klar kannst du sagen was dir gefällt und was nicht, du kannst dich aber auch zurück halten oder eben, zu deiner Absicherung, bewusst -aber nicht drängend- auch andere Angebote machen. Mach einfach was sich richtig anfühlt. Schwer, ich weiß. Wenn du nicht mehr glaubst, dass du Schuld bist oder an etwas sein kannst, hast du einen riesen Gewinn.
ich weiß auch nicht, ich glaube gar nicht richtig, dass ich schuld bin. anfangs ja, aber da wusste ich ja nicht woran ich schuld oder nicht schuld bin ;)
dass es tausende menschlicher spielarten gibt weiß ich wirklich sehr gut und es hat mich noch nie gestört. wie gesagt, würden nicht ständig alle anderen leute auf meinen sohn reagieren, wäre mir das alles gar nicht so ins bewusstsein geraten. für mich ist er gut so wie er ist (wie immer das am ende auch sein man)
schlimm sind für mich 2 dinge:
1. die angst was ihm alles schlechten wiederfahren wird (sprich ausgrenzung, hänseleien, diskriminierung... in der schule und dem späteren leben)
2. wie momentan alle zu ihm sind, wie er behandelt wird und wie sie über ihn reden und denken (oma, opa, papa, kindergärtnerin usw.)
wie sind da eure erfahrungen?
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@ kati: oh ja, das habe ich schon entdeck und prompt musste ich schmunzeln. mein sohn wünscht sich ebenfalls das eine fee ihn verwandelt :) oder aber er ist die fee (natürlich die 'mädchenfee' die ist manchmal immer ein mädchen oder sie kann sich zumindest aussuchen dass sie ein mädchen sein möchte)
er liebt fee'n(kp wie man das schreibt feeen?)
@ mihi: danke das ist wirklich ein super beispiel. und so auf diese art hab ich das noch nie gehört. ich denke das werde ich mir merken und doch insgeheim hoffen, dass ich es niemals brauchen werde.
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schlimm sind für mich 2 dinge:
1. die angst was ihm alles schlechten wiederfahren wird (sprich ausgrenzung, hänseleien, diskriminierung... in der schule und dem späteren leben)
Meine Eltern hatten die Angst auch, daß ich in der Schule gehänselt würde. Es ist nicht eingetreten. Und es gibt auch Kinder, die gar nichts aufälliges an sich haben, und trotzdem dauernd gehänselt werden. Das Wichtigste ist Selbstbewußtsein. Gehänselt wird am Ende nur, wer so guckt, als könnte man das mit ihm machen. Läßt sich Dein Kind leicht ärgern oder kann es da reagieren?
Von den Jungs bin ich immer ignoriert worden. Also, ich mußte mich nicht körperlich wehren, oder mich sonst an irgendwelchen Jungssachen beteiligen.
Außenseiter war ich. Das lag aber an mir selbst. Ich habe mich immer zurückgezogen. Ich glaube, die Mädchen haben sogar versucht, mich zu integrieren.
2. wie momentan alle zu ihm sind, wie er behandelt wird und wie sie über ihn reden und denken (oma, opa, papa, kindergärtnerin usw.)
wie sind da eure erfahrungen?
Mein Vater tut sich extrem schwer. Er versucht es zwar irgendwie, aber es gelingt ihm nicht, mich zu akzeptieren. Am Anfang war es eine erhebliche Belastung für die Ehe meiner Eltern. Meine Mutter hat ihm sogar einmal offen mit Trennung gedroht. Aber er bemüht sich wirklich, es klappt nur für ihn nicht. Alle Frauen in der Verwandschaft waren interessiert bis neugierig. Für einen Mann hat das Outing die Welt zurechtgerückt, denn er wurde vorher nicht klar mit mir. Meine Großmutter hat mir Stricken und Klöppeln beigebracht (gut, um es wirklich zu lernen, fehlte am Ende bei mir die Ausdauer).
Mihi
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@ mihi: die sorgen deiner eltern kann ich gut verstehen, wer will schon das seinem kind etwas schlechtes wiederfährt? mir kommen die tränen wenn ich an all das denke was ihm bevor steht. ich bin sehr froh das diese zeit für dich so 'gut' verlaufen ist und wünschte mir, das es auch meinem sohn so oder so ähnlich ergehen wird.
für meinen mann also praktisch den papa, ist es echt schlimm er hat schon regelrechte schreckensvisionen *gg* aber das wird schon er ist eigentlich ein guter papa und das wird er schon schaffen.
ich habe auch gar nicht so sehr von ablehnung gesprochen, sondern alle leute die meinen sohn ein bisschen kennen (oder glauben ihn zu kennen) spinnen um ihn herum als wär er eine lila kuh oder ein fliegendes auto. alles was er tut ist iwie toll oder süss oder niedlich oder, oder, oder... vieleicht sollten wir eintritt verlangen.
ausser oma, die ist mal wieder pseudotollerant, nach dem motto: er ist schon gut so wie er ist, aber du darfs ihn nicht vereweiblichen, er soll schon so sein wie ein junge "was würden denn sonst die leute denken"!!! echt total verrückt !!!
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mir kommen die tränen wenn ich an all das denke was ihm bevor steht. ich bin sehr froh das diese zeit für dich so 'gut' verlaufen ist und wünschte mir, das es auch meinem sohn so oder so ähnlich ergehen wird.
Ich versteh' das. Es muß doch gar nicht schlimm kommen. "In echt" leben zu dürfen, gibt so viel Auftrieb, das setzt Kräfte frei, das stärkt das Selbstvertrauen. Und das spüren alle. Auch die, die nach Opfern Ausschau halten. Die gucken dann woanders. Hab' Vertrauen in Dein Kind.
Mihi
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Google mal nach Kim Petras und Johanna Winter. ;)
kim kenne ich bereits zu johanna winter finde ich zu viel.
kim ist echt ein tolles vorbild und ich denke auch eine große hilfe im bereich aufklärung.
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also ich muss das jezt einfach mal so dazwischen schieben: danke, euch allen! für schnelle, interessante und sehr hilfreiche antworten! ihr seid echt ein toller haufen! :daumenhoch: