Transsexualität-NIBD

Erste Hilfe => Erste Hilfe für Eltern von TS-Kindern => Thema gestartet von: AllwaysMyChild am 06.Dez 2015, 21:05

Titel: Das ganze Procedere
Beitrag von: AllwaysMyChild am 06.Dez 2015, 21:05
Kann mich jemand aufklären, wie der ganze Ablauf ist, wenn mein Kind sich wirklich sicher ist, im falschen Geschlecht zu leben? Sie ist derzeit 15 und steckt mitten in der Pubertät; ist wegen anderer Geschichten auch schon länger in psychologischer Betreuung. Das Thema Transgender kam im Laufe des letzten Jahres auf. Seitdem kleidet sie sich auch als Junge, stellt sich neuen Leuten als Junge und mit dem männlichen Namen vor und lebt im Endeffekt schon das neue Geschlecht. Durch einen Schulwechsel war das relativ einfach durchzuziehen, weil sie an der neuen Schule ja keiner von "vorher" kannte.

Sie selber sagt, dass sie es schon seit Jahren gefühlt hat; auch waren ihre Interessen auch immer eher jungstypisch, aber das kann man im Nachhinein immer irgendwie interpretieren.

Was mich interessiert: wie geht das jetzt weiter / überhaupt erstmal los? Unter welchen Bedingungen wird eine Therapie begonnen (und wenn ja welche)? Wer entscheidet, dass es in ihrem Fall tatsächlich so ist und nicht nur eine pubertäre Hormonverwirrung? Wann beginnt man eine Hormontherapie?

Kann mir da jemand Infos geben?

Kann es auch sein, dass sich das Ganze als falsch herausstellt und sie in einem Jahr sagt: ach nee, ich bin doch ein Mädel???

Und für diejenigen, deren Kinder schon weiter sind: ab wann habt Ihr angefangen, das "Kind" mit dem anderen Namen anzusprechen? Der Name, den er(!) sich ausgesucht hat, gefällt mir sehr gut, von daher habe ich kein Problem damit. Aber man gewöhnt sich ja im allgemeinen Sprachgebrauch dann an, nicht mehr von "Marie" zu sprechen, sondern vom "Josef" - und das wird im Umfeld ja auffallen ("Who the fuck ist Josef??? Ach, Deine Tochter heißt jetzt so???"). Wie seid Ihr damit umgegangen?

Die Akzeptanz ist ja doch nicht überall wirklich gegeben.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Oggi am 06.Dez 2015, 21:24
Im Prinzip ist es einfach in der Praxis etwas schwieriger.
Ihr sucht euch am besten einen TS-erfahrenen Psychotherapeuten dieser wird mit deiner noch Tochter reden und alle anderen möglichen psychischen Krankheiten, welche eine Pseudo-TS hervorrufen könnten aufspüren wollen, falls da nix vorhanden ist und dein Kind sehr selbstsicher wirkt wird deine Tochter langsam zum Jungen werden dürfen.

Von Therapiebeginn zu Hormonen lagen bei mir ca. 6 Monate das heißt, dein Kind wird nicht nur einmal sondern viele Male mit dem oder eben der Therapeutin reden müssen.
Die nächsten Schritte sind dann eben Endokrinologie wo noch genetisch was geprüft wird und im Prinzip beginnt man dann auch schon mit Hormonen.

Deine Tochter ist nun 15, sie weiß mittlerweile bestimmt was sie möchte die Tatsache dass sie schon länger so empfindet und sich auch nicht sehr mädchenhaft verhält unterstreicht das Ganze nochmal.

Vertraue deinem Kind sucht euch Hilfe die Ärzte helfen da schon sehr viel und dein Kind wird dann auch sehen obs das richtige ist. Wenn die Hormone anfangen zu wirken bemerkt man sowieso ob man das richtige tut bei mir war es einfach nur pure Freude als meine Brüste 6-7 Jahre zu spät anfingen wehzutun und wuchsen und ich genieße meine Anfangszeit ich bin zwar 18 aber wenn ich übe mich zu schminken fühle ich mich wie 13  :love:
In der Schule stehen alle hinter mir, Lehrer sowie Schüler daheim war es leider nicht so also wurde ich letzten Montag rausgeworfen und deswegen bitte ich dich mach es deiner Tochter nicht schwerer als sie es ohnehin hat.

Liebe Grüße
Hana
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: AllwaysMyChild am 06.Dez 2015, 21:30
Ich will meiner Tochter gar nichts schwieriger machen, sondern den Weg mit ihr gehen (zumindest soweit sie das zulässt) und sie unterstützen. Deswegen schreibe ich ja hier.

D.h. der erste Schritt ist ein Gespräch mit ihrer Therapeutin (wobei die das eh weiß) und mit der Kinder- und Jugendärztin.

Gibt es denn spezialisierte Kliniken, die wirkliche Fachleute auf dem Gebiet haben oder macht das jeder Wald- und Wiesenpsychologe? Ich habe die entsprechende Seite hier schon gefunden, aber auf der HP der Ärztin, die als näheste für uns infrage käme, ist selbige gar nicht mehr drauf... Mir wäre ehrlich gesagt eine Klinik lieber.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Oggi am 06.Dez 2015, 21:38
Ich will meiner Tochter gar nichts schwieriger machen, sondern den Weg mit ihr gehen (zumindest soweit sie das zulässt) und sie unterstützen. Deswegen schreibe ich ja hier.

D.h. der erste Schritt ist ein Gespräch mit ihrer Therapeutin (wobei die das eh weiß) und mit der Kinder- und Jugendärztin.

Gibt es denn spezialisierte Kliniken, die wirkliche Fachleute auf dem Gebiet haben oder macht das jeder Wald- und Wiesenpsychologe? Ich habe die entsprechende Seite hier schon gefunden, aber auf der HP der Ärztin, die als näheste für uns infrage käme, ist selbige gar nicht mehr drauf... Mir wäre ehrlich gesagt eine Klinik lieber.

Naja nein, es gibt auf TS spezialisierte Ärzte, erstmals Therapeuten, dann Endokrinologen aber so eine Klinik die alles aufeinmal erledigt gibt es denke ich nicht.
Ja ein Gespräch mit ihrer jetzigen Therapeutin wäre ganz gut, vielleicht kennt auch die andere Leute in der Nähe die damit Erfahrung haben.

Liebe Grüße
Hana

Achja, hab dir eine PN geschrieben ;)
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Steffi938 am 06.Dez 2015, 21:41
Ich denke mal, ein guter erster Schritt wäre, von ihm als sohn zu sprechen ;) ich weiß, dass das schwer ist, aber du kannst dir wahrscheinlich nicht im Ansatz vorstellen, wie weh das einer transsexuellen Person tut, wenn von ihr im falschen Geschlecht gesprochen wird...

Viele Grüße Steffi
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: AllwaysMyChild am 06.Dez 2015, 21:45
Ja, das ist ja auch so eine Sache. Die Therapeutin sagt: solange es nicht sicher ist, spricht sie sie als Mädchen an. Und daran habe ich mich bisher gehalten.

Außerdem wie oben schon geschrieben: man kommt so schnell in Erklärungsnot, wenn man sich den neuen Namen angewöhnt. Ich möchte das aber nicht mit Hinz und Kunz ausdiskutieren müssen, warum meine Marie jetzt ein Josef ist. Bloß weil ICH damit kein Problem habe, heißt das ja nicht, dass andere auch keins haben.

Wie war das bei Euch???
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Oggi am 06.Dez 2015, 21:50
Ja, das ist ja auch so eine Sache. Die Therapeutin sagt: solange es nicht sicher ist, spricht sie sie als Mädchen an. Und daran habe ich mich bisher gehalten.

Außerdem wie oben schon geschrieben: man kommt so schnell in Erklärungsnot, wenn man sich den neuen Namen angewöhnt. Ich möchte das aber nicht mit Hinz und Kunz ausdiskutieren müssen, warum meine Marie jetzt ein Josef ist. Bloß weil ICH damit kein Problem habe, heißt das ja nicht, dass andere auch keins haben.

Wie war das bei Euch???

Ich handhabe das so, dass ich in der Schule Hana genannt werden möchte wenn ich auch wie eine Hana aussehe, was relativ bald sein wird. Damit meine ich, dass ich auch endlich meine Garderobe umstelle aber ist halt alles mühsam gerade weil ich erst ausgezogen bin und mich um eine Wohnung kümmern muss etc. da bin ich zufrieden, dass ich parallel schon mit meinem Makeup üben kann :D
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Steffi938 am 06.Dez 2015, 22:04
Bei mir war es so, nachdem ich mit meinen Eltern über die ganze Thematik gesprochen hatte (war zu dem Zeitpunkt schon in therapeutischer Behandlung und mir meiner Sache entsprechend sicher) hatte ich zuerst mit ihnen vereinbart, dass sie mich bei meinem (geschlechtsneutralen) Spitznamen nennen. Ich hatte mir zu dem Zeitpunkt noch keinen weiblichen Namen ausgesucht ... Sobald ich mich aber dann für einen Weiblichen Namen entschieden hatte (und auch in der Öffentlichkeit nur noch mit dem weiblichen Namen aufgetreten bin) war dann auch klar, dass sich meine Eltern an den Namen gewöhnen mussten. Hat zwar nicht immer ganz reibungslos geklappt, ab und an rutscht immer noch der Falsche Namen oder ein falsches Pronomen durch und das nach mittlerweile einem Jahr, aber das abklären mit den Nachbarn und der Verwandtschaft war eigentlich kein Problem. Meine Eltern sind meistens mit dem Ansatz "wenn du Fragen dazu hast wende dich an unsere Tochter und frag sie selbst" verfahren und das hat eigentlich kaum geklappt... Ich wurde von denen dann auch kaum irgendwie noch was dazu gefragt und sie haben mich einfach so genommen wie ich bin ... Bei den meisten von der Verwandtschaft hab ich mich selbst geoutet und bis auf ein paar "neugierige Nachfragen" kam da auch nichts ... In Uni/Arbeit war das sowieso gar kein Thema - da hab ich mich noch nichtmal gerechtfertigt warum es jetzt anders ist als davor.

Was ich gelernt habe war auf jeden Fall: umso selbstverständlicher man damit umgeht und umso weniger man selbst ein Problem darin sieht, umso entspannter reagiert auch die Umwelt. Mal ganz abgesehen davon, wenn dein Sohn schon in der Schule etc. männlich auftritt wird sich das Umfeld, das noch nicht bescheid weiß sowieso schon eigene Gedanken machen ;)
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: AllwaysMyChild am 06.Dez 2015, 22:08
Ich denke, dass das bei einem Transmann einfacher ist. Ein Mädel, das in schwarzen Klamotten, ungeschminkt und mit kurzen Haaren herumläuft, ist lange nicht so diskussions- oder erklärungswürdig wie ein Junge, der sich weiblich kleidet und ggf. schminkt. Sprich: noch läuft das unter "Ja mei, das ist halt die Pubertät" und nicht "Wie, die ist jetzt ein Junge??"

Bin sehr unschlüssig.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Steffi938 am 06.Dez 2015, 22:19
Klar, das "Spektrum" das bei einer Frau noch als "akzeptabel" gilt ist natürlich größer - stimmt schon. Aber wenn er sich selbst sicher ist, gibt es m.E. keinen Grund darüber zu zweifeln... An den neuen Namen wirst du dich ja eh früher oder später gewöhnen müssen und ob die Gespräche mit den anderen jetzt früher oder später stattfinden, ist letzten Endes rein kosmetisch... Es wird früher oder später geschehen, wenn der Weg für ihn fest steht ;)
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: AllwaysMyChild am 06.Dez 2015, 22:24
Letzteres ist ja genau das Thema: was, wenn sie sich doch täuscht? Wenn das Ganze doch nur eine pubertäre "Laune" ist (oder wie in dem einen Beitrag beschrieben: eine Folge einer anderen psychischen Erkrankung)? Wie sicher kann mensch sich da sein in einem so jugendlichen Alter mitten im Hormonsturm?

Das sind ehrlich gesagt meine größten Bedenken. Wenn das Ganze feststeht, dann benutze ich den neuen Namen mit Stolz, denn dann ist aus meiner super Tochter halt ein super Sohn geworden  :knuddel2:. Und was andere Leute darüber sagen, ist mir dann wurscht.

Aber ich möchte sie jetzt nicht ab sofort Josef nennen und dann in drei Wochen doch wieder Marie oder Johanna oder doch lieber wasweißich.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Steffi938 am 06.Dez 2015, 22:39
Letzten Endes kann dir niemand garantieren, dass es keine "Phase" ist ... Aber wenn sich dein Kind seiner Sache sicher ist, das Gefühl ein Junge/Mann zu sein auch schon früher hatte und vielleicht auch (mit der jetzigen Erkenntnis) atypisches Verhalten zeigte dann kann man sich schon relativ sicher sein, dass es keine Phase ist ...

Wie man sich sicher sein kann? Keine Ahnung... Du weißt einfach, dass es eben so ist. Ich hatte auch schon während der Pubertät die Gewissheit, dass ich kein Junge bin - konnte aber nicht für mich einstehen und habe weiterhin meine Rolle gespielt, bis ich dann mit 19 daran fast zerbrochen bin und dann die entsprechenden Hebel in Bewegung gesetzt habe.

Hast du denn schon mit deinem Kind gesprochen, wie es selbst genannt werden möchte?
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Susanne35 am 07.Dez 2015, 01:08
Hallo und willkommen hier bei uns auch von mir. ;)
gut , das Du zu deinem Sohn stehst.
Denn Ts weg , seinen Weg muss er selber gehen.
Du als Mutter kannst Im helfen, in dem Du ihm Gefühl gibst das
egal wie er / sie sich fühlt es nichts an eurer Beziehung Mutter / Kind daran ändert. :knuddel2:
ich wünsche euch viel Kraft und Mut auf Eurem weg!

Du fragst wie es bei uns war. :think:
ich habe meinen Weg erst in erwachsenem Alter gegangen,
Hatte also nichts mit Schule zutun. :doh:
was meine Eltern angeht, so haben wir zwar wieder zu einander gefunden,
aber meine Eltern tolerieren Mich nur.
von Akzeptanz sind wir noch weit entfernt. ::)
Es ist eine Sache privat , zuhause zum Kind zu sagen es ist ok wie du bist
und es ist eine andere Sache in einem Restaurant bei einem Geburtstagsfeier zur
Besten Freunden oder Verwandten zu sagen, ....hier ist mein Sohn / Tochter.
steht Zu Euhrem Kind ohne wenn und aber ....
das ist mehr als die meisten Eltern von Ts Kindern tun.
LG Susanne :)


Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: AllwaysMyChild am 07.Dez 2015, 08:58
Hast du denn schon mit deinem Kind gesprochen, wie es selbst genannt werden möchte?

Ja bzw. nutzt er(!) den Namen ja schon seit Wochen (oder Monaten) auch in den sozialen Netzwerken. Wir haben neulich sogar schon über den Zweitnamen diskutiert, den er sich dann ggf. aussuchen würde. Und wie schon geschrieben: es ist ein wunderschöner Name, der von der Herkunft aus der gleichen Ecke kommt wie der weibliche (beides alttestamentliche Namen). Was mich eher erstaunt hat, aber umso besser.

steht Zu Euhrem Kind ohne wenn und aber ....
das ist mehr als die meisten Eltern von Ts Kindern tun.
LG Susanne :)

Wie der Vater dazu steht, das weiß ich noch nicht. Er weiß davon, hält sich aber meistens aus allem raus (wir sind ja schon seit vielen Jahren getrennt).

Warten wir's ab.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: selfmademan am 07.Dez 2015, 11:05
Hallo,

mir fällt auf, daß hier immer nur von Transgender gesprochen wird. Seid ihr in Kenntnis der Unterschiede zwischen Transgenderismus und Transsexualismus? Beides sind völlig zwei paar verschiedene Schuhe.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: AllwaysMyChild am 07.Dez 2015, 11:18
Hm, ich habe mir das auf Eurer Webseite jetzt mal durchgelesen (denn da ist ja eine Seite, auf der das genau erklärt wird), halte es aber für einen 15-Jährigen für erstmal uninteressant, ob er sich jetzt als transgender bezeichnet (was er tut) oder transsexuell.

Mir ist der akademische Unterschied schon klar, aber in meinem Augen sind die Grenzen da extrem fließend. Und v.a.: warum muss da ein Unterschied gemacht werden, wenn es für den einzelnen einfach bedeutet, dass er eine andere Geschlechtsrolle leben will, egal, ob die Transfrau noch ein Dreibein ist oder nicht? Ist der Transsexuelle der bessere Mensch, weil er die Umwandlung "richtig" macht, und der Transgender spielt ja nur ein bisschen?

Ich sehe ehrlich gesagt einer Hormonbehandlung von einem 15-jährigen weiblichen Körper mit extremem Unbehagen entgegen (auch wenn ich ihr nicht widersprechen würde), denn aus beruflichem Hintergrund kenne ich die möglichen Folgen leider sehr gut. Das sind ja keine Smarties, die man da einwirft und sie wirken sich auf sehr viel mehr Körpergewebe aus als nur auf "dann krieg ich ne tiefere Stimme". Von daher kann ich Menschen sehr gut verstehen, die sich solchen Risiken nicht unterwerfen wollen, deshalb aber trotzdem ganz Frau oder ganz Mann sind.


Oder ging es Dir um was ganz anderes?
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Steffi938 am 07.Dez 2015, 11:50
Die Foren Administration hat eine sehr eingefahrene Meinung was das Thema anbelangt ... schreib am besten einfach Transsexuell und gut ists ;) ich bin da auch eher der Meinung, dass es fließende Grenzen sind bzw. TG ein Sammelbegriff ist und TS eine Teilmenge davon, aber das wird hier nicht so gerne gehört (auch wenn es der eigentlichen Definition in Fachkreisen entspricht)...

Liebe Grüße
Steffi
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Steffi938 am 07.Dez 2015, 11:52
@Admins: könntet ihr das vielleicht in den internen Bereich schieben? Im öffentlichen Bereich fühle ich mich nicht ganz so wohl ;)
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: selfmademan am 07.Dez 2015, 17:19
Sorry ihr lieben,

aber was soll das denn jetzt? Ich habe ganz wertneutral gefragt. Und werte Steffi, falls es Dir noch nicht aufgefallen sein sollte, steht überall zum Thema Transgender, daß wir sie nicht als schlechter ansehen, daß sie nach ihrer Fason glücklich werden sollen, nur daß TG eben etwas anderes ist. Und hier mit Wissenschaft zu kommen, sorry, die Wissenschaft nutzt diesen Begriff nicht. Und wir sind auch in deren Augen keine Teilmenge von Transgender. Wir sind transsexuell. Oder siehst Du im ICD irgendwo den Begriff Transgender als Dachbegriff? Und ja, ich werde mich auch weiterhin gegen diese Vereinnahmung wehren.

Komisch Virginia Prince war TG, hat diese Bewegung ins Leben gerufen und sich strikt von Transsexuellen differenziert. Komisch, wenn sie das sagen darf kräht da kein Hahn nach, aber wehe wir äußern die gleiche Meinung, dann spielen plötzlich alle beleidigt.

Liebe Allways,

das Thema ist leider nicht in kurzen Worten erklärt und der Rattenschwanz hinter dieser Geschichte ist ziemlich lang. Kurz Stichpunkte:

- TG wollen sich als gesunde Normvariante verstanden wissen. Dürfen sie auch, nur daß sie in unserem Namen sprechen. Der Rattenschwanz - die Krankenkasse bezahlt nichts für etwas, was als gesund deklariert ist. Schaffen sie es damit durchzukommen und damit auch Transsexuelle in den Dunstkreis der gesunden Normvarianten zu schieben, ist die bezahlte Transition und die bezahlte GA-OP dahin. Ab da kann jeder selber für seine Transition blechen.

- TG haben rollenbezogenes Leid bei tendenzieller Teilangleichung, TS haben körperbezogenes Leid bei tendenzieller Komplettangleichung. Mir waren und sind die Rollen sch*** egal, wichtig war mein Körper, die äußere Übereinstimmung mit meinem inneren Spiegelbild.

- Geschlechtersprengung, Geschlechterauflösung, drittes Geschlecht: Ich empfinde mich eindeutig als Mann und wollte seit Kindesbeinen an immer ein ganz normales Burschenleben führen (auch wenn ich ansonsten auf Geschlechterrollen in weiten Teilen pfeife). Für mich ist das Zweigeschlechtersystem richtig. Ich habe meinen Körper als eindeutig falsch empfunden und ihn demnach eindeutig zum Mann hin geändert. Ich bin kein drittes Geschlecht, ich bin Mann. TG dürfen sich gerne woanders verorten und auch für ihre Rechte kämpfen, aber ohne damit uns unsere Rechte zu nehmen, nämlich das Recht auf Eindeutigkeit.

- Therapie, Gutachten, TSG kippen: Es gibt über ein gutes Dutzend an psychischen Krankheiten, die eine Pseudo-TS auslösen können. Bei Pseudo-TS wäre eine Transition fatal. Wären nun alle Kontrollinstanzen abgeschafft, gehen auch jene in die Transition, die sich massiv vertun weil sie nicht TS sind. Die Anzahl an Rückkehrer und Bereuer würde ins unermessliche steigen, was wiederum zur Folge hat, daß die KK irgendwann gar nichts mehr zahlen. Wozu noch zahlen, wenn sich eh die meisten vertun? Das TSG hat mir meinen neuen Namen und Personenstand ermöglicht, wäre es abgeschafft, gäbe es diese Möglichkeit nicht mehr. Und nein, ich habe mich nie vom TSG diskriminiert gefühlt, auch nicht davon, daß damals die PÄ an die GA-OP gekoppelt war. Für mich gab es keinen Zwang von außen, da ich diese OP eh wollte.

Ich wurde und werde von Transgendern nachwievor als OP-fixiert beschimpft, als normalitätsgeil, als radikal. Entschuldige bitte, aber wo sind denn da bitteschön Gemeinsamkeiten wenn ich allein für mein Sein angegriffen werde? Es gibt keine Gemeinsamkeiten. Während unser Forum immer wieder Opfer von Trollattacken, übler Nachrede und Hassattacken wird, ziehen wir es vor bei uns zu bleiben und deren Foren in Ruhe zu lassen.

Tut mir leid, ist doch länger geworden, aber Du hast die Geschichten nicht miterlebt, die hier ab CSD-Saisonbeginn 2015 gegen uns gelaufen sind. Du kannst Dich gerne bei Interesse schlaulesen, es ist alles hier im Forum archiviert. Und seit dieser Zeit bin ich mittlerweile sehr mißtrauisch gegenüber Personen geworden, die den Begriff Transgender nutzen. Mag sein, daß es bei Dir die falsche trifft, will ich gerne vermuten, aber ich möchte nachwievor nicht mit Drittgeschlechterforderern, akzeptanzheulendem Transgendertum verwechselt werden. Davon ab, daß Akzeptanz allein die Körperfrage nicht löst.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Oggi am 07.Dez 2015, 17:41
Ich bin ein transexgender oder so. Problem mit Rolle und Körper. Ich liebe es wenn sich jemand an diese Begriffe klämmt oder den ICD jaja alles rechtsgültig aber mir sch. egal ich bin nun ein Mädchen das ist alles was zählt.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Oggi am 07.Dez 2015, 19:56
"Ehrlich gesagt: Zum Mädchen sein (egal ob transgender Variante oder transsexuelle Variante) gehört weitaus mehr, als ab und an mal einen doofen Kommentar zu machen und zu Hause rauszufliegen."

Hab leider momentan doch wohnungstechnische Probleme ansonsten hätte ich schon fesche Garderobe. Kein unterhalt bis jetzt Kinderbeihilfe beantragt arbeiten geht jetzt erstmals auch nicht. Ich kümmere mich einfach mal um eine Wohnung gezupfte Augenbrauen und makeup hab ich schon ind das aller wichtigste den Wunsch eine junge Dame zu sein. Weiß nicht was das junge Fräulein zu bemängeln hat.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Jeanne Rising am 07.Dez 2015, 21:18
Ich glaube, es ging Gollum vor allem darum, dass das ein langer Einlebensprozess ist...der nicht mit plakativen oder äußerlichen Merkmalen vollendet wird oder damit, dass man sagt "Ich bin jetzt ein Mädchen" (wobei ich das schon okay finde für das Selbstbild)...es erfordert sicherlich den ein oder anderen "plakativen, deutlichen Ruck", damit es auch bei allen ankommt...aber das vollständige Ankommen im neuen Leben braucht etwas länger...trifft es das in etwa?
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: AllwaysMyChild am 07.Dez 2015, 22:25
ganzes Prozedere nochmal, da gestern mein Text weg war kurz vor fertig wegen irgendeiner verfurzten Tastenkombination, die ich bis jetzt nicht kenne...
ging um etwas ganz Anderes. Du wolltest doch hier herausfinden, was mit deinem Kind los ist und ob Transition das Richtige ist, oder nicht? Wenn ja, dann hat er dir genau darauf geantwortet mit der Fragestellung, ob Transgenderismus oder Transsexualität vorliegen könnte. Denn beides ist nicht dasselbe, erste leiden vor allem unter der Rolle und machen vor allem soziale Transition.

Das halte ich für das Stadium, in dem wir uns derzeit befinden trotzdem immer noch für Haarspalterei. Mein Kind bezeichnet sich als transgender und ich bin mir sicher, dass er sich des Unterschiedes, der hier so zementiert werden soll, überhaupt nicht bewusst ist. Er entdeckt derzeit, dass was nicht stimmt und dass das, was da nicht stimmt, die Geschlechterrolle ist. Er lebt derzeit schon seit Monaten als Junge. Ob und inwieweit ihm das so reicht oder ob das in irgendeine Form der Umformung führt, das wissen wir einfach noch nicht.

Mag sein, dass es für jemanden, der im späteren Lebensalter zu der Erkenntnis kommt und dann den langen Weg der OPs etc. geht, unheimlich wichtig ist, das zu unterscheiden und sich abzugrenzen.

Für uns ist es das derzeit einfach nicht.


Nein, ich will damit niemanden provozieren oder gar verletzen. Aber Ihr seid wohl schon so lange im Thema drin, dass Standpunkte von Normalos irgendwie gar nicht mehr vorstellbar sind :D. Das ist ja oft so.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: AllwaysMyChild am 07.Dez 2015, 22:32
Wer ist "wir"? Sprichst Du als gewählter Vertreter für ALLE Transsexuellen (in Deutschland? In Europa? In wo?) oder siehst Du Dich als einer einer Gruppe von Menschen, die vielschichtig ist und sicher nicht homogen alle das gleiche denken? Und warum ist nur der "echt", dessen Diagnose einen ICD-Code hat?

Für mich kommt das sehr unentspannt rüber. Nein, ich sollte das so nicht sagen, ich bin neu hier. Aber es wirkt auf mich so.


Auch hier: ALLE Transgender sind also so und denken so und ALLE Transsexuellen sind anders? Ich kann mit diesen Verallgemeinerungen nichts anfangen. Ich kenne bisher nur 4 MzF näher, habe mit einer auch sehr intensiv über das Thema diskutiert (lange bevor ich wusste, dass uns das eines Tages betreffen könnte) und habe damit auch beruflich-medizinisch zu tun. Aber ich habe in keinem dieser Gespräche solche strikten Unterscheidungen gehört.

Ich spreche Dir ja nicht ab, dass Du so empfindest und dass das alles Deiner Erfahrung entspricht. Was mich nur stört, ist diese postulierte Allgemeingültigkeit. Die ruft bei mir Unbehagen raus, weil sie irgendwie keinen individuellen Standpunkt mehr zulässt, sondern nur ein: entweder bist Du richtig transsexuell oder Du gehörst nicht zu uns.


Sehr spannend das Ganze, wenn auch weit weg von meinem Eröffnungspost :D.


Mein Kind war übrigens heute bei der Therapeutin; es wird jetzt einen Termin bei einem Spezialisten geben und er geht in eine Gruppe für jugendliche Homo- und Transsexuelle. Finde ich sehr gut.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Steffi938 am 07.Dez 2015, 23:10
@AllwaysMyChild:
Es gab wie schon erwähnt schon sehr viele Diskussionen zu dem Thema und die Admins hier vertreten dazu eben ihren Standpunkt. Mir stößt es auch ab und an auf, dass das sehr verallgemeinert wird auf alle TG und alle TS denken so, aber ich habe mich daran gewöhnt ;) Da kann man wohl an ihrer Sichtweise nichts mehr ändern - Aber es ist ihr gutes Recht, das für sich so zu definieren wie sie es möchten. Ich muss mich ja nicht an diese Definition halten ;)

Hier mal ein kurzer Auszug von GLAAD http://www.glaad.org/ (http://www.glaad.org/):

Zitat
Transgender (adj.)
An umbrella term for people whose gender identity and/or gender expression differs from what is typically associated with the sex they were assigned at birth. People under the transgender umbrella may describe themselves using one or more of a wide variety of terms - including transgender. Some of those terms are defined below. Use the descriptive term preferred by the individual. Many transgender people are prescribed hormones by their doctors to change their bodies. Some undergo surgery as well. But not all transgender people can or will take those steps, and a transgender identity is not dependent upon medical procedures.
Transsexual (adj.)
An older term that originated in the medical and psychological communities. Still preferred by some people who have permanently changed - or seek to change - their bodies through medical interventions (including but not limited to hormones and/or surgeries). Unlike transgender, transsexual is not an umbrella term. Many transgender people do not identify as transsexual and prefer the word transgender. It is best to ask which term an individual prefers. If preferred, use as an adjective: transsexual woman or transsexual man.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: selfmademan am 08.Dez 2015, 05:02
Hallo Allways,

Thema "wir": Du hast Möglichkeit Nr. 3 vergessen  ;) Mit "wir" ist nichts anderes als meine Wenigkeit und Gollum gemeint. Ok, wir beide sind da ziemlich strikt, so wie wir sind nur die wenigsten des gesamten "Trans-Spektrums", nämlich gerade mal 10 %. Unser Klientel, welches wir ansprechen, sind aber genau diese 10 %. Für diese wollen wir einen gesicherten Raum anbieten, denn woanders kann sich dieses sehr spezielle Klientel nicht wirklich vernünftig unterhalten, da sie von TG, Drittgeschlechtern etc. mundtot moderiert werden.

Thema "echt": Wem glaubst Du mehr? Einem herzkranken, der tatsächlich die Diagnose Herzinsuffizienz hat und damit erklärt ist, warum er im Alltag nicht so kann wie er will oder jemandem ohne Diagnose, der lediglich von sich behauptet eine Herzinsuffizienz zu haben, aber nicht bereit ist in die Diagnostik zu gehen? Vielleicht will er sich einfach nur vor unangenehmen Aufgaben drücken und sucht eine Ausrede? Ich bin da ziemlich strikt, ohne Diagnose ist das für mich alles nur Spekulation, für mich zählen nur Fakten.

Wir sind echt vom Thema abgekommen. Hätte nicht gedacht, daß ich mit meiner harmlosen Frage eine derartige Lawine lostrete. :-[
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Nicole_R am 08.Dez 2015, 08:58
Hey Allways,
was du machen kannst, ist dein Kind bzw deinen Sohn so zu nehmen wie er ist. Bezüglich Namen und Pronomen kannst du ihn ja ganz einfach fragen wie er angesprochen werden möchte und höre dafür nicht auf andere, sondern nur auf ihn. Das zeigt für ihn auch, das du ihn so annimmst wie er ist und das ist sehr viel Wert!

Geb ihm Zeit sich zu finden, es kann natürlich sein, das er merkt das er doch eher ein Mädchen/eine Frau, dann kannst du dich ja auch wieder umgewöhnen und falls wer fragt bzw Anmerkungen macht kannst du ja entsprechend sagen, das in dem Fall deine Tochter sich ausprobiert hat oder einfach das sie sich bei Fragen an dein Kind wenden können.

Zu diesem ganzen Transgender sind so und so gequatsche könnte ich kotzen, ist immer Verallgemeinerungen. Nach meiner Meinung sind es eher zwei extremer ausgerichtete Gruppen. Einmal die die sagen das ts nur die sind, die körperliche Dysphorie verspüren und sämtliche Angleichungsmaßnahmen anstreben/vornehmen lassen und gelassen haben.
Dann noch die, die Meinung das sämtliche Dysphorie aus der Gesellschaft, auf Grund des ansehen von trans* als Krankheit.
Ich durfte bisher Vertreter*innen aus beiden Gruppen kennen lernen, sie vernachlässigen dabei andere Betroffene, die nicht genauso sind wie sie. Ich halte die zweite Gruppe für schlimmer, da es bei deren Forderungen dazu führen kann, das man sämtliche Maßnahmen selber bezahlen muss. Auch wenn es garnicht gut ist, das Transsexualität eine Krankheit ist und somit jeder Krankenversicherung vorher mitgeteilt werden muss, wenn man vor Abschluss des Vertrages bescheid weiß. Genauso kann vor beginn eines Beamtenverhältnisses.
Die erste Gruppe grenzt sehr hart ab und kennen nur leider das Extrem, das Transsexuelle eben nur die sind, die eine vollständige Angleichung anstreben.
Ich bin ein wenig enttäuscht, wo ist eure Aussage hin, das auch welche hier Hilfe bekommen, die noch in der Selbstfindungsphase sind und noch nicht genau wissen ob sie ts sind oder doch nur irgendwie unter tg bzw dem trans*schirm fallen.

Gollum der Seitenhieb auf Hana musste nicht sein, sagst du nicht selbst, das man alles machen sollte was möglich ist? Überlege doch bitte, in welche Situation Hana (Oggi) steckt, sie musste ihre Eltern verlassen und muss sich nun um eine Wohnung kümmern, sie einrichten etc. Sobald das hinter sie ist, wird sie sich auch Kleidung etc kümmern. Zu Anfang musste ich auch noch eine Kombination aus meinen alten Sachen und den neu gekauften tragen. Vergesse nicht den Punkt an dem auch du angefangen hast.

@Allways: Ich hoffe ihr findet euren Weg.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Steffi938 am 08.Dez 2015, 10:38
Genau das meine ich mit festgefahren ;) Ist gerade mal wieder ein Beispiel par excellence dafür :D

Und wie ich schon oft gesagt habe, ja ich habe den "letzten Schritt" noch nicht. Aber er wird in etwas über 6 Monaten stattfinden - ich bin meiner Sache sehr sicher und das wird sich auch nach der OP nicht ändern. Ich finde aber diese OP (und das hatten wir auch schon diskutiert) nicht als das Hauptkriterium "das ist TS alles andere ist TG". Ich kann jeden Transmann verstehen, der sagt "ich bin TS aber die OP unten rum ist mir viel zu risikoreich und gefährlich" - genauso kann ich jede Transfrau verstehen, die die OP aus für sie guten Gründen nicht macht. Sind für mich trotzdem TS ohne wenn und aber.
Und du brauchst nicht so tun, als hätte ich noch keine angleichenden Maßnahmen hinter mir. Ich bin seit mittlerweile über 8 Monaten in der HRT mir allen ihren Folgen (und fühle mich super unter der geänderten Hormonwelt) und lasse mir gerade mit der Nadelepilation meinen Bartwuchs entfernen - und jede die das mitgemacht hat, weiß wie sch... weh das tun kann. Und weißt was, diese Schmerzen nehme ich gerne in Kauf. Das reicht mir, um zu wissen, dass ich TS bin und nicht "nur TG" - dazu brauche ich die OP nicht schon hinter mir haben.

Und mal rein logisch betrachtet... Eurer Definition nach ist eine Transsexuelle Person eine Person, die NUR aus Körperlicher Sicht ein Problem mit den ihr zugefallenen biologischen Merkmalen hat. Das würde mal an deinem Beispiel, Gollum, heißen du hast ein Problem mit deinem männlichen Körper (also damit, dass du als Mann von außen erkannt wirst), aber das männliche Rollenbild findest du super klasse und kannst dich damit komplett identifizieren. Verstehst den Punkt? Gehen TG und TS nicht miteinander einher? Ich für meinen Teil kann meinen Körper nicht so akzeptieren wie er sich in der ersten Pubertät bzw. ohne medizinische Eingriffe entwickelt hat - deswegen ändere ich diesen -> das macht mich zur TS. Ich kann mich aber genauso wenig mit der mir bei der Geburt zugewiesenen Rolle als "Mann" identifizieren - also hatte ich auch ein Problem mit dem von mir erwarteten Rollenbild gehabt. Das weibliche "Rollenbild" ist das, das ich mit mir vereinen kann -> das macht mich zum TG. Zumindest, wenn man die Definitionen so auslegt, wie sie auf dem Papier stehen. Zu den Rollenbildern: Die sind flexibel und man muss nicht 100% auf Seite A oder 100% auf Seite B stehen, aber ich sehe mich im weiblichen Spektrum der Rollenbilder und eben nicht im männlichen.

Zu guter letzt:
Die Frage "wohin soll der Weg führen" steht nunmal an, und die Antwort WIRD innerhalb des Spektrums liegen: gar nicht trans, Transvestit, transgender, transsexuell aber kann nicht wie will, oder transsexuell und fertig soweit geht. Mehr Möglichkeiten (von feinen Nuancen und Idiotien mal ab wie asexuell, pansexuell, bigender, genderfluid, sonstwas... mal ab) gibt es nämlich nicht.
Ich lasse das jetzt einfach mal so stehen ... Soll sich jede*r ein eigenes Bild dazu machen, dass du ganze Personengruppen einfach als Idioten bezeichnest. Immer wieder schön zu sehen, dass für dich alles mit einem ICD Code steht und fällt... Alle menschen die nicht in den ICD fallen sind dann wohl Idioten bzw. einfach nur bescheuert ...
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: selfmademan am 08.Dez 2015, 13:16
Echt, man will nur helfen und den Wissenshorizont wenigstens mal in der Theorie erweitern, stellt eine harmlose Frage und dann wird man wieder mit wer weiß wieviel Dreck beworfen.  :'( Ich habe keine Lust mehr! Vielleicht sollte auch ich mit schweigen anfangen und behalte damit jegliches Wissen für mich, mir egal was andere dann davon halten, sollen sie doch selber sehen wie sie an ihre scheiß Infos kommen!  >:( Dann wird der CSD-Stand aufgelöst, die Pavillons verkauft, die Domain samt Inhalt gehimmelt (es bedarf nur eines Mausklicks und der Chirurgenvergleich wäre gleich mit unterm Torf) und ich genieße meine wohlverdiente "Transenrente". Oder ich verkaufe die Domain samt Inhalt und dann sollen sich andere damit rumärgern. Gucken ob die es besser hinkriegen. Ich werde seit CSD-Essen 2015 permanent angegriffen, weil ich die Wahrheit sage und wieder gibts einen neuen Angriff, diesmal auf die gesamte Website und diesmal nicht nur "harmloses Rumgezicke", nein, es wird wohl auf ein Gerichtsverfahren hinauslaufen und das nur weil sich jemand von der öffentlichen Wahrheit und historischen Realität beleidigt fühlt, obwohl sich damals selber so in offen zugänglichen Bereichen geäußert wurde. Können wir uns alle hier jetzt mal wieder benehmen oder muß ich die Website schließen? Ich habe grad echt genug Kacke am laufen und keinen Nerv für den Zickenkrieg hier.  :(

Liebe Allways, das gilt jetzt nicht für Dich sondern für diejenigen, die schon länger hier sind und nochmal sorry, daß ich Deinen Thread jetzt mal etwas unattraktiv gemacht habe. Hoffe wir können jetzt wieder zum Thema. Sicherlich wird sich auch noch unsere Elternmoderatorin Nicole hier zu Wort melden.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: AllwaysMyChild am 08.Dez 2015, 17:52
Und dein Post darauf ist par excellence Paradebeispiel für jemand, der gerade überhaupt gar keinen Durchblick hat

Weißt Du was komisch ist? Ich bin inzwischen durch eine mir nahestehende Transsexuelle in mehrere Facebook-Gruppen eingeladen worden. Z.T. geheime Gruppen mit vielen Teilnehmern.

Und dort wird auch munter von transgender gesprochen und kein Mensch fühlt sich davon in irgendeiner Weise bemüßigt, Belehrungen über den ach so wichtigen Unterschied zu dozieren, und am besten in Form von seitenweisen Abhandlungen.

Auch diese Aussage, man habe nur halt keinen Durchblick, wenn man Euren Standpunkt nicht teilt, zeigt doch Eure unversöhnliche und eingefahrene Haltung.


So was hilft einer Sache NIE weiter, schon gar nicht, wenn man damit User vergrault, weil die ja alle doof sind.



Von daher: ich suche mir eine andere Möglichkeit, mir Informationen zu holen. Solcher Kinderkram ist der Sache unwürdig. Schade drum.
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Nicole_R am 08.Dez 2015, 18:33
[Post entfernt]
Titel: Re: Das ganze Procedere
Beitrag von: Trans-Eltern (alter Adminaccount) am 08.Dez 2015, 19:04
Weißt Du was komisch ist? Ich bin inzwischen durch eine mir nahestehende Transsexuelle in mehrere Facebook-Gruppen eingeladen worden. Z.T. geheime Gruppen mit vielen Teilnehmern.
Kann man sich schon denken, welche FB Community da wohl zu gehört. ;)
Trolls die hier nur Stunk machen wollen braucht hier niemand.

ich suche mir eine andere Möglichkeit, mir Informationen zu holen. Solcher Kinderkram ist der Sache unwürdig. Schade drum.
Aber liebend gerne doch. Account --> Ex-Member



Post zuvor wird entfernt, Begründung siehe Post von Gollum davor.


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