Hey Nicole!
Ich muss da grad spontan an ein Bild denken von mir als ich ein von meiner Mutter selbstgemachtest Engelskleid aus Krepppapier für ein Weihnachtsspiel in der Schule anprobieren sollte. Da war ich, glaub ich, 9 oder 10. Da schaue ich auch total unglücklich. Ich weiß noch genau, wie sauer ich war, dieses doofe Kleid anziehen zu müssen, auch wenn es nur zur Anprobe war, ob es passt. Meine Mutter hat dann mit mir geschimpft, weil ich so bockig war. Daher kommt der traurige Blick auf diesem Bild. (Komisch, dass es im Nachhinein betrachtet mit meiner TS zu tun hat.)
Der Blick auf einem Bild kann ja generell auch flüchtig sein. Ist natürlich (wie in meinem Beispiel) nicht immer so. Kannst du dich denn jeweils an die Situationen erinnern, in denen die Bilder entstanden sind? Also nicht nur allgemein, dass es auf einem Geburtstag war, sondern, was für eine besondere Situation zu dem Zeitpunkt herrschte? Denn das wäre ja auch wichtig zu berücksichtigen. Gab es Streit unter den Kindern? Wie wirkte dein Kind bevor die Feier losging, etc. solche Sachen halt.
Aber ich kann mir vorstellen, dass es schockierend ist, wenn das Kind auf JEDEM Bild so traurig oder unglücklich schaut. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, aber du könntest natürlich mal mit deinem Kind die Bilder gemeinsam ansehen und fragen: "Weißt du noch, wann das war?" Oder "War das nicht ein schöner Geburtstag?" Oder halt irgend etwas, was in ein Gespräch hineinführt, das die Gefühle deines Kindes ein wenig lüften könnte. Natürlich soll das nicht in Aushorchen ausarten. Aber vielleicht erfährst du so noch im Nachhinein, was dein Kind da so bewegte in diesen Momenten. Nur so eine Idee halt.
Liebe Grüße,
Berengar