und der 2 Schub durch zu viel Östrogene Umwandlungen in Testosteron.
Sorry, aber das stimmt nicht. Zuviel Testosteron wird in Östrogen verstoffwechselt, umgekehrt ist dies aber nicht der Fall.
Habe da (mal wieder) ein paar Tage drüber nachgedacht... Nun bin ich Biologin, nicht Mediziner. Aber seit 4 Jahren, wo ich das das erste Mal gehört habe, frage ich mich diesbezüglich dieselben 3 Sachen:
1) Wieso sollte das so ein? (zu viel Testo wird Östrogen)
2) Gilt das umgekehrt auch so? Scheinbar nicht, aber wieso?
3) Wie macht Körperchen die Verstoffwechelung von Testo zu Östrogen biochemisch?
weiß da wer eine halbwegs wissenschaftlich fundierte Quelle?
Ich bin Arzt und biochemisch ist das relativ simpel.
1. Androgene können zu Estrogenen verstoffwechselt werden
2. Estrogene können NICHT zu Androgenen verstoffwechselt werden, sie werden ausgeschieden
Fettgewebe, Sertolizellen bei präpubertären Männern, Leydigzellen beim erwachsenen Mann und Granulosazellen im Ovar bei Frauen bilden alle Aromatase. Das Enzym verstoffwechselt die Androgene Androstendione und Dihydrotestosteron zu den Estrogenen Estron bzw. Estradiol, die jeweils zu Estriol verstoffwechselt werden. Im Körper können Estrogene nicht wieder zu Androgenen verstoffwechselt werden, sie werden unverändert ausgeschieden über Galle bzw. Urin.
Zu einem Anstieg der Estrogene führt daher der relative Anstieg von Estrogenen bei übermäßiger Produktion von Estrogen-Vorstufen wie Androgenen (sowohl Androgene als auch Estrogene erhöht) oder bei übermäßiger Aktivität der Aromatase (Androgene erniedrigt bzw. normal und Estrogene erhöht). Östrogenbildene endokrin aktive Tumore ignorieren wir jetzt Mal.
Der Phänotyp basiert ja nicht auf einem alles-oder-nichts, da nicht entweder Testosteron oder Estrogen vorhanden ist, sondern auf einem Gleichgewicht, das je nach Stoffwechsel kippen kann und damit sowohl absolute als auch relative Konzentrationen der Hormone reine Rolle spielen als auch die nicht immer eindeutig als "männlich" oder "weiblich" zu klassifizierende Wirkung der jeweiligen Hormone. So ist das "weibliche" Estrogen Estradiol wichtig für die "männliche" Differenzierung mancher Hirnteile bei männlichen Feten.
Definitiv ist aber richtig, dass Androgene durch die Aromatase in vivo zu Estrogenen verstoffwechselt werden aber nicht anders herum. Es handelt sich dabei natürlich wie bei allen Enzymen um ein Gleichgewicht, weshalb die Reaktion in vitro durch Störung der Komponentenkonzentration eventuell wechelseitig laufen kann, durch das hohe Gleichgewicht auf seiten der Estrogene ist die Behauptung in vivo aber richtig.