Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Sorgerecht und Transsexualität  (Gelesen 7101 mal)

Offline bea

  • Ex-Member
  • Fest verwurzelt
  • *******
  • Beiträge: 1.047
Sorgerecht und Transsexualität
« am: 17.Jul 2009, 23:11 »
Hallo in die Runde,

gerade habe ich den Hilferuf im Gästebuch gesehen - anworten möchte ich hier im Forum, einmal weil ich das Gästebuch nicht pflege, vor allem aber, weil ich finde, dass das Thema im Forum besser aufgehoben ist. Worum geht es also?

Zitat von: Maya schreibt  im Gästebuch
Liebe Leser des Gästebuches,

ich brauche Hilfe!

Kennt jemand noch eine transsexuelle Frau, die das alleinige Sorgerecht besitzt und auch das Kind selbst alltäglich betreut?

Also die ganz normale Alltags-Mama des eigenen Kindes ist?

Mir würde sehr viel daran liegen, zu wissen, ob es noch so eine Frau irgendwo gibt?

Vielen Dank und liebe Grüße,
Maya

Liebe Maya, leider kann ich Deine Frage nicht konkret beantworten. Hinsichtlich des Sorgerechts darf *nur* das Kindeswohl entscheiden. Hierzu habe ich zwei Stellen im Netz gefunden:

Maria Augstein: Transsexualität und Ehe, Elternrechte und Adoption in der deutschen rechtlichen Praxis

und einen Artikel von Viva-TS, augenscheinlich basierend auf einem Interview mit Frau Augstein

Wenn es Probleme gibt, könnte es einen Sinn machen, Maria Augstein oder Deborah Campbell einzuschalten.
« Letzte Änderung: 18.Jul 2009, 14:14 von bea »
Anfang 2005: Versuch, als Crossdresser klarzukommen
Oktober 2005: HRT
Anfang 2006: weitgehend kompletter sozialer Wechsel
2007: VÄ, Orchiektomie und offizieller Beginn der Nadelepi
2008: GA-OP bei Dr. Rossi


Offline bea

  • Ex-Member
  • Fest verwurzelt
  • *******
  • Beiträge: 1.047
Re: Sorgerecht und Transsexualität
« Antwort #2 am: 18.Jul 2009, 14:15 »
Inzwischen tun sie es.
Anfang 2005: Versuch, als Crossdresser klarzukommen
Oktober 2005: HRT
Anfang 2006: weitgehend kompletter sozialer Wechsel
2007: VÄ, Orchiektomie und offizieller Beginn der Nadelepi
2008: GA-OP bei Dr. Rossi


Maya

  • Gast
Re: Sorgerecht und Transsexualität
« Antwort #4 am: 20.Jul 2009, 02:37 »
Maya sagt Danke,

Rechtlich gesehen zählt nur das Kindeswohl (und Wahrheit).

Nein, rechtliche Probleme gibt es gar keine.

Menschlich gesehen zählen heutzutage nur noch bewusstes Blendwerk und bewusste verlogenheit und bewusst verbreitete Vorurteile.

Auf Dauer mögen Richter dieses normale, menschliche Verhalten wohl auch nicht!
(Genauso wenig, wie Maya)

Danke und auch Danke an BEA. Ihr seid nett.

Liebe Grüße,
Maya



Offline Johanna

  • TG
  • Inventar
  • ******
  • Beiträge: 533
Re: Sorgerecht und Transsexualität
« Antwort #5 am: 22.Jul 2009, 11:02 »
Hallo Maya,

um helfen zu können: Worin liegen denn deine Probleme konkret?

Persönlich kenne ich keine derartigen Fälle. Ich weiß aber von ein paar Fällen, wo nach der Trennung ein Kind beim transsexuellen Elternteil verblieb. Aber auch in den Fällen bestand kein alleiniges Sorgerecht (zumindest wüsste ich es nicht). Normalerweise wird aber eine bestehende Transsexualität vor Gericht als psychische Störung oder zumindest als Nachteil gesehen, so dass im Zweifellsfalle zum Wohl des Kindes entschieden wird, das Kind möge beim nicht transsexuellen Elternteil verbleiben.

Ich selbst habe zwei kleine Kinder, ich lebe aber mit meiner Frau zusammen und bin daher nicht alleinerziehend.

Mal aus Interesse gefragt: Wie kommt es denn, dass du trotz deiner Transsexualität das alleinige Sorgerecht hast? Normalerweise wird TS ja als Nachteil ausgelegt, so dass es schwer genug ist, überhaupt seine Rechte am Kind durchzusetzen. (Keine Antwort nötig falls dir die Frage zu indiskret ist.)

Gruß
Johanna

Offline bea

  • Ex-Member
  • Fest verwurzelt
  • *******
  • Beiträge: 1.047
Re: Sorgerecht und Transsexualität
« Antwort #6 am: 22.Jul 2009, 12:34 »
(Keine Antwort nötig falls dir die Frage zu indiskret ist.)
@Maya: wenn es zu indiskret für das Erste-Hilfe-Forum sein sollte, das ja öffentlich einsehbar ist, könnte dieser Aspekt des Themas ggf. auch im nicht öffentlichen Bereich besprochen werden.
Anfang 2005: Versuch, als Crossdresser klarzukommen
Oktober 2005: HRT
Anfang 2006: weitgehend kompletter sozialer Wechsel
2007: VÄ, Orchiektomie und offizieller Beginn der Nadelepi
2008: GA-OP bei Dr. Rossi

Maya

  • Gast
Re: Sorgerecht und Transsexualität
« Antwort #7 am: 22.Jul 2009, 23:50 »
Liebe Johanna,

Danke für Deine Antwort und ich empfinde derart:
es ist für Dich und Deine/Euere Kinder super, gemeinsam aufzuwachsen.
Harmonie ist etwas schönes, so diese erlebt werden kann.

leider hatte ich meinen Satz nicht korrekt formuliert:

Anstatt: "Nein, rechtliche Probleme gibt es gar keine".
Besserung: "Nein, keine Probleme und auch keine rechtlichen Probleme".

Mir und meinem Sohn ergeht es seit Jahren gut.
oder sollte ich es anders schreiben:
Er ist glücklich bei und mit Maya (seiner Mama). 

Meine Anmerkung:
"vor Gericht als psychische Störung oder zumindest als Nachteil gesehen"
So etwas stellt bereits eine Diskriminierung dar und ist somit gerichtlich anfechtbar und bestimmt nicht dem "Zum Wohle des Kindes".

Liebe Grüße für Johanna,
Maya


Offline bea

  • Ex-Member
  • Fest verwurzelt
  • *******
  • Beiträge: 1.047
Re: Sorgerecht und Transsexualität
« Antwort #8 am: 23.Jul 2009, 00:26 »
"vor Gericht als psychische Störung oder zumindest als Nachteil gesehen"
So etwas stellt bereits eine Diskriminierung dar und ist somit gerichtlich anfechtbar und bestimmt nicht dem "Zum Wohle des Kindes".
Da hast Du vollkommen recht.

In der Realität passiert es aber durchaus, dass "zum Wohle des Kindes" sogar das Umgangsrecht beschnitten wird. Um genau diese Gefahr ging es bei dem Beispiel von vor ein paar Jahren auch noch, und ich fürchte, die Geschichte ist noch nicht ausgestanden (auch wenn ich den aktuellen Stand nicht kenne).
Anfang 2005: Versuch, als Crossdresser klarzukommen
Oktober 2005: HRT
Anfang 2006: weitgehend kompletter sozialer Wechsel
2007: VÄ, Orchiektomie und offizieller Beginn der Nadelepi
2008: GA-OP bei Dr. Rossi