Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Eltern akzeptieren mich nicht  (Gelesen 15550 mal)

Offline Nicole0601

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #15 am: 17.Nov 2013, 18:37 »
hmm und das mit der Augenhöhe??? *auf das Liebeshöckerchen verweist*  ;D

nein nein Spass  ;-) ihr beide seit klasse :-)

Glücklich ist, wer sein Schicksal nie als Schlag empfindet,
sondern als Chance, sein Leben zu gestalten.
So manches im Leben zwang mich
auf die Knie und riss mich zu boden.
So manches im Leben vergesse ich wohl nie.
Doch eines lehrte mich das Leben immer wieder neu,
es ist nicht wichtig, ob Dich etwas zu Boden drückt.
Wichtig ist, dass Du immer wieder neu das Aufstehen lernst.
Aufrecht gehen werde ich, wenn mir auch Tränen übers Gesicht laufen,
denn Tränen sind kein Zeichen von Schwäche.
Im Gegenteil - Es ist ein Zeichen von Mut, den Anderen zu zeigen, was man fühlt...

Offline Haribo

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #16 am: 17.Nov 2013, 21:14 »
Hey,

ich denke, der Punkt mit "Hausfrau sein" war von Isa so gemeint, dass sich Frau damit sehr abhängig machen kann. Und das kann unangenehm sein.

Also für mich hat sich mein Abschluss gelohnt. Ich konnte mich überhaupt erst mit mir auseinander setzen, als ich meinen Freiraum und meine eigene Wohnung hatte. Und das ging nur mit dem Geld, das ich jetzt dank meines Abschlusses verdiene. Davon ab, dass ich jetzt mit Dingen mein Geld verdiene, die mir Spaß machen. Die letzten Jahre bei meinen Eltern waren schon nicht so angenehm, aber ich wüsste auch nicht, wie es anders hätte gehen sollen.

Natürlich wünsche ich mir, ich hätte das Outing schon während des Studiums durchgezogen. Aber manchmal geht es halt nicht anders. Nur sollte man nicht glauben, dass es irgendwann leichter wird. Eher schwerer. Wenn man also kann und sich recht sicher ist, dann würde ich eher ein "Früher" als ein "Später" empfehlen.

Liebe Grüße,

Hannah

Offline Nicole0601

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #17 am: 17.Nov 2013, 21:28 »
Huhu ihr lieben,


Hausfrau sein ist echt nicht leicht also mit Kindern ohne denke ich ist es eher Urlaub.
Aber man kann stolz sein auf das was man geschafft hat egal wie und warum man hat es als Mensch geleistet und nicht als Frau oder Mann.

Dazu braucht man intelligenz, durchhaltevermögen, Wissen, Konsequenz und keine Vagina oder einen Penis ;-)

Ich konnte auch nie das machen was ich wollte da meine eltern mich getrietz haben blos keine Woche länger zuhause zu bleiben um zu überlegen was ich denn eigentlich machen will.
Also die erstbeste Ausbildung gemacht zur Einzelhandelskauffrau im medizinischem Bereich.
Dann habe ich mit 22 mein erstes Kind bekommen und wurde krank sodas ich nicht mehr arbeiten konnte bis heute.
Das ist auch doof aber manches ist halt wie es ist ;-)

Seit doch einfach stolz auf euch was ihr unter dem ganzen druck geschafft habt das ist doch wahnsinn ich finde es bewundernswert und wie Oggi schon schrieb manches geht halt nicht ohne Eltern weil die Mittel fehlen und ohne eine Ordentliche Ausbildung kommt man auch nicht nach Thailand ;-)

Liebe Grüsse

Nicole
Glücklich ist, wer sein Schicksal nie als Schlag empfindet,
sondern als Chance, sein Leben zu gestalten.
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Doch eines lehrte mich das Leben immer wieder neu,
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Wichtig ist, dass Du immer wieder neu das Aufstehen lernst.
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Offline Gollum

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #18 am: 18.Nov 2013, 00:22 »
Ich wollte eigentlich immer nur Hausfrau sein, Wäsche wachen, kochen, einkaufen, sauber machen, wenn der Geldheini nach Hause kommt brav die Beine breit machen.

Sorry, aber jetzt bin ich etwas geschockt, denn das ist ein furchtbar überholtes Frauenbild, dass du da auf dich übertragen hast. Klingt ziemlich danach, als würdest du das idealisieren, da es dem (mittlerweile eigentlich kaum mehr existenten) klassischen Frauenrollenbild entspricht. Heutzutage muss Frau aber damit rechnen, dass Beziehungen nicht ewig halten und daher nicht ständig ein Geldheini ein Konto füllt, an dem man sich bedienen kann. Was machst du, wenn du dann doch mal längere Zeit Single sein solltest?
:-\
Also erstens mal ist meine Selbstdefinition als Frau nun wirklich alleine meine Sache. Und nur, weil Medien Frauen einreden, dass sie nun auch einen auf Oberbonze und Prof. Dr. machen müssen und Hosen zu tragen haben, muss ich den Scheiß noch lange nicht mitmachen...

Zweitens ist der Satz mal wieder mein sarkastischer Humor. In Gollum Sprache gedacht, was habe ich in deinem Zitat denn bitte perverses gesagt? Doch nur, dass ich schon immer Frau sein wollte, ganz, mit meinem Körper, Namen, in der weiblichen Rolle, mich mit kochen, waschen etc nützlich machen will, woran ich sogar noch Spaß hätte, mich dann freuen würde, wenn mein Freund / Mann nach Hause kommt, der einen Job hat und Geld verdient, so, wie ER es wollte, den ich liebe und auf den ich bis nachmittags gewartet habe, und mit dem ich ein erfülltes und schönes Sexleben habe.
Mehr als das steht da nicht, allerdings formuliert in meinem sarkastisch beißend selbstironischen Ton, denn meine Realität war, dass der Körper falsch war, die Rolle auch, über die hier ja alle so stöhnen, obendrauf auch, ich habe Sachen gelernt, die ich nie brauchen können werde, statt denen, die ich können wollen würde, und absolut niemand kam zur Tür rein, ein halbes Leben lang, und Sexualleben oder Sinn an meinem Dasein gab es schon gar nicht.

Der Besitzer sicher kein Geldheini, weil er absolut nicht viel hat, wogegen ich nur an der Bank anrufen bräuchte, und morgen könnte ich mit einem Tresor voll Geld bar auf die Schnelle nach Hause verschwinden. Was ich machen würde, wenn ich Single wäre? Uhm, genau das war ich, bis vor 4 Monaten. Seit früher Pubertät ("Junge") war ich bis neulich 23 Jahre (in Worten "dreiundzwanzig") ungeküsst. Wie sich Einsamkeit anfühlt braucht mir niemand hier erklären, und auch das scheiß Diplom hat das nicht gelindert. Einen Geldheini habe ich in der Zeit nicht gebraucht, und wenn, dann ist das Mutter, denn die hat dieses Körperchen vom Embryo an hochgepeppelt.

Offline Aurora85

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #19 am: 18.Nov 2013, 02:21 »
Hmmm, ich hätte ahnen müssen, dass das so plakativ geschrieben überinterpretiert werden musste. Und ich war etwas ungenau, denn ich habe Gollums Situation (bzw. vermeintliche Wunschsituation) mit der Situation der klassischen Hausfrau verquirrlt. Sorry for that. Ihr habt euch aber auch wie die Hyänen drauf geschmissen ;).

Mir ging es -wie Hannah schon geschrieben hat- eigentlich nur um die Situation einer klassischen Hausfrau, wie es dem alten Rollenbild entspricht. Klassische Hausfrau deshalb, weil Gollum von Uni und Diplom direkt darauf gekommen ist und das für mich implizierte, dass in Richtung Ausbildung gar nichts angestrebt wird. Hieraus resultierend ist eine solche Hausfrau von ihrem Partner vollkommen abhängig, denn ein Scheitern dieser Beziehung würde in Hartz4, Aushilfsjobs oder einer Berufsausbildung in möglicherweise höherem Alter enden...Perspektiven maximal vage. Auch da kann Frau mit ein wenig Glück noch gut herauskommen, aber die Situation ist auf jeden Fall schwierig.

Das heißt nicht, dass ich die Rolle Hausfrau als geringwertig oder schäbig ansehe oder denke, dass sie leicht wäre! Auch spricht auch gar nichts dagegen, wenn eine TS diese Rolle ausfüllen möchte. Ich bin nur der Meinung, dass heutzutage jedes Mädel eine Ausbildung machen sollte, selbst wenn mit vielleicht 18 Jahren schon alle Zeichen auf Hausfrau und Mutter stehen. Wenn dann irgendwann die passende Lebenssitation gegeben ist, spricht nichts dagegen, Hausfrau zu sein.

Ich stelle hier im Übrigen auch niemandes Empfindungen in Frage. Habe ich nie getan und würde ich nie tun.

Also erstens mal ist meine Selbstdefinition als Frau nun wirklich alleine meine Sache. Und nur, weil Medien Frauen einreden, dass sie nun auch einen auf Oberbonze und Prof. Dr. machen müssen und Hosen zu tragen haben, muss ich den Scheiß noch lange nicht mitmachen...

Ist sie natürlich und beim zweiten Satz bin ich ganz bei dir. Vielleicht ist jetzt etwas klarer geworden, was ich eigentlich gemeint habe.

In Gollum Sprache gedacht, was habe ich in deinem Zitat denn bitte perverses gesagt? Doch nur, dass ich schon immer Frau sein wollte, ganz, mit meinem Körper, Namen, in der weiblichen Rolle, mich mit kochen, waschen etc nützlich machen will, woran ich sogar noch Spaß hätte, mich dann freuen würde, wenn mein Freund / Mann nach Hause kommt, der einen Job hat und Geld verdient, so, wie ER es wollte, den ich liebe und auf den ich bis nachmittags gewartet habe, und mit dem ich ein erfülltes und schönes Sexleben habe.

Nee, da ist gar nichts "pervers" dran. Wie gesagt, ich habe dich missverstanden, weil du von Uni und Diplom direkt auf das Hausfrau-Thema gesprungen bist. Und das hieß für mich: Warum eine Ausbildung, wenn ich doch eh Hausfrau werden will? Und das endet heutzutage normalerweise in der Situation, die ich oben beschrieben habe. Dass deine Lebenssituation davon ohnehin abweicht, ist dann wieder eine andere Geschichte.

Liebe Grüße
Isa

Offline Oggi

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #20 am: 20.Aug 2014, 01:51 »
Hallo !

Ich melde mich nach einer halben Ewigkeit auch einmal wieder...
In meinem Leben ist soweit nichts weitergegangen :/

Seitdem ich das thema damals angesprochen hatte ist auch nichts passiert
seitdem gaukle ich allen die heile Welt vor und lebe mein leben.

An und für sich ist das auch okay aber es ist nicht das wonach ich strebe,
mittlerweile bin ich 17 1/2 und viel geändert hat sich auch nicht.

Einen Bart hab ich glücklicherweise immernoch nicht und mein Körper ist
bis auf meine Körpergröße (1,90 die hab ich aber schon lange) recht zierlich.

Mir gehen momentan die verrücktesten Gedanken durch den Kopf und ich stehe
immernoch an.. Klar in einem halben jahr bin ich 18 ich könnte alles selbst anfangen,
aber ich weiß nicht wie. Meine Eltern und gesamte Familie wird mich verachten und viele Personen
die mir wichtig sind werde ich nie wieder sehen. Meine religiöse Einstellung macht es mir auch nicht unbedingt leicht aber da kom ich schon zurecht.

Ich überlege sobald ich 18 werde legal an androcur/Cyproteron zu kommen um wenigstens weitere
Vermännlichung zu stoppen. Ob das so gut ist kann ich nicht beurteilen meine Leber habe ich bis jetzt noch nicht mit Alkohol etc belastet dennoch bleiben Risiken Osteoporose etc.  Ich weiß Ich weiß. Doch ich würde gern so bleiben wie ich bin wenigstens bis zum 19ten was sowieso so sein wird da Hormone soweit ich nun weiß erst nach einem Jahe Behandlung verschrieben werden ob das selbe für Cyproteron gilt weiß ich leider auch nicht optional bleibt der illegale Weg über Selbstversorgung wobei dies nicht so intelligent wär. - Ich weiß !

Liebe Grüße,
Oggi


Edit: Ich erwarte außerdem innerhalb der nächsten paar Monate einen Brief vom Bundesheer zur Musterung (Österreich -.-) Prinzipiell bin ich nicht scharf darauf mir von Männern meine verhassten Genitalien bewundern zu lassen geschweigedenn als tauglich deklariert zu werden. .. Natürlich melde ich mich im schlimmsten Fall für den zivildienst aber am liebsten würde ich garnichts machen denn ich finde die ganze Prozedur ist eine männliche...
« Letzte Änderung: 20.Aug 2014, 02:10 von Oggi »

Offline Gollum

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #21 am: 20.Aug 2014, 10:21 »
Ich melde mich nach einer halben Ewigkeit auch einmal wieder...

mittlerweile bin ich 17 1/2
Yep, das hatte ich eben auch ausgerechnet, nachdem ich in deinem Vorstellungspost nochmal geguckt habe, wer Oggi ist. :) Welcome back...

Klar in einem halben jahr bin ich 18 ich könnte alles selbst anfangen,
aber ich weiß nicht wie. Meine Eltern und gesamte Familie wird mich verachten und viele Personen
die mir wichtig sind werde ich nie wieder sehen. 
Ist trotzdem deine große Chance. Unter 18 gegen den Willen der Eltern geht wirklich nicht viel, außer ganz radikale Maßnahmen wie ausziehen, Jugendheim und Eltern auf Zustimmung verklagen. In ein paar Monaten kannst du selbst entscheiden. Worauf noch willst du warten, wenn nicht auf die Chance.
Wie? In Deutschland ist der normale Weg Psycho, Alltagstest, Hormone. Nun stand irgendwo was von Österreich. Da kenne ich mich nicht aus, aber das wird nicht groß anders sein.

Was Eltern und Freunde angeht, kann ich dir nur einen guten Rat geben: Richte dich nicht danach, sondern nur nach dir. Ist dein Körper und dein Leben. Viele werden sich abwenden, einige nicht, einige mal so mal so. Der Einzige, von dem du sicher weißt, dass er noch da ist, wenn du morgen wach wirst, das sind du und dein eigener Körper (gilt allgemein im Leben, auch cis). Nur du kannst sowas entscheiden. Richte dich da niemals nach Druck von außen. Eine der Mädels, die ich im März in Thailand bei der Revision kennengelernt habe, hat die Operation wohl vor allem für ihren Freund gemacht. Der Freund war plötzlich weg und sie ist nun tot, hat sich letzten Monat umgebracht. Richte dich NUR nach dir, sonst niemand, egal ob Partner, Eltern, Vaterland oder Papst.

Meine religiöse Einstellung macht es mir auch nicht unbedingt leicht aber da kom ich schon zurecht.
S.o., aber nur interessehalber, welche Religion soll das sein und was hat die gegen Transsexuelle und glückliche Menschen im richtigen Körper?

Ich überlege sobald ich 18 werde legal an androcur/Cyproteron zu kommen um wenigstens weitere
Vermännlichung zu stoppen. Ob das so gut ist kann ich nicht beurteilen meine Leber habe ich bis jetzt noch nicht mit Alkohol etc belastet dennoch bleiben Risiken Osteoporose etc.  Ich weiß Ich weiß. Doch ich würde gern so bleiben wie ich bin wenigstens bis zum 19ten was sowieso so sein wird da Hormone soweit ich nun weiß erst nach einem Jahe Behandlung verschrieben werden ob das selbe für Cyproteron gilt weiß ich leider auch nicht optional bleibt der illegale Weg über Selbstversorgung wobei dies nicht so intelligent wär. - Ich weiß !
Na ja kommt alles immer darauf an. Androcur alleine stoppt nur die Vermännlichung. Ohne Östrogen drohen dann wirklich Mangelerkrankungen wie zum Beispiel Osteoporose. Mit Östrogen nicht. Androcur ist genauso verschreibungspflichtig, außerdem ist dieser Hormonblocker selber auch nur ein Hormon (synthetisches Progesteron).
Grundsätzlich, wenn du irgendwie an das Zeug kommst (Internet reicht bis weit ins Ausland), kannst du so eine Hormonbehandlung auch selber machen. Wie ratsam das ist? Besser als Vermännlichung, du musst dabei nur genauso schlau sein, wie der Arzt es auch wäre. Ganz Thailand macht das auch so (okay, nur der trans-Anteil). Mein Endokrinologe hat hunderte Transfrauen in seiner Kartei. Fast ausnahmslos alle kriegen vor der Genitaloperation bei ihm täglich 2 x 2 mg Estradiol und 1/4 x 50 mg Androcur. Wenn du dich so selbst behandelst, bist du auch nicht dümmer als er.
Das Problem ist nur, dass gerade Androcur massiv leberschädigend sein kann. Auch ohne Vorgeschichte (Alkohol etc) bei gesunder Leber. Ab 50 mg pro Tag sowieso, ist ein echter Lebertöter, aber selbst, wenn du es in allgemein verträglichen Mengen einnimmst, kann es individuell schon unverträglich sein. Und die Verlaufskontrollen mit Blutanalyse, um genau sowas zu erkennen und zu verhindern, genau die fallen weg ohne Arzt. Das wäre der viel größere Gefahrenpunkt, als ohne Blutanalyse die richtige Medikamentation zu erraten (bleibe im niedrigen Bereich, s.o., dann stimmt der Punkt, außer bei Unverträglichkeit oder bei Testosteronwerten wie Zuchtbulle).

Edit: Ich erwarte außerdem innerhalb der nächsten paar Monate einen Brief vom Bundesheer zur Musterung (Österreich -.-) Prinzipiell bin ich nicht scharf darauf mir von Männern meine verhassten Genitalien bewundern zu lassen geschweigedenn als tauglich deklariert zu werden. .. Natürlich melde ich mich im schlimmsten Fall für den zivildienst aber am liebsten würde ich garnichts machen denn ich finde die ganze Prozedur ist eine männliche...
Daran kann ich mich auch noch erinnern, einer der schlimmsten Tage meines Lebens (und das war großteils nicht gut zu mir). Da fragt mich irgendso ein Heini, ob ich mein Land an der Waffe verteidigen will, und mein Inneres dachte sich nur "was willst du Arschloch denn jetzt von mir, eigentlich wäre ich eine Hausfrau, du kindergef* W*..." Zum Glück war ich eh untauglich (schiefe Nase, kriegte kaum Luft). Sonst, klar, Zivildienst. Untauglich kommt du um beides rum. Du musst nur eine nachweisbare Krankheit haben, die dich daran hindert, das zu machen.
In Deutschland ist Transsexualität eine anerkannte Krankheit, bei der jedem klar ist, dass du nicht in ein Ausbildungslager mit braun angehauchter Grundgesinnung kannst (denn unsere Nazis rennen hin, Rest will überwiegend nicht). Das geht während der Transition nicht, und nach der Personenstandsänderung bist du Hausfrau. Und ich glaube kaum, dass das in Österreich anders ist. Also sie zu, dass du voran kommst... ;)

Offline Oggi

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #22 am: 20.Aug 2014, 13:36 »
Danke für deine Antwort ;)

Prinzipiell reizt es mich sehr androcur zu testen immerhin würde ich dann sehen
ob ich wirklich weitermachen will. Aber nachdem es mir so geht seitdem ich 13 bin
(eigentlich schon seit immer aber als Kind konnte ich das nicht einordnen)
würd ich sagen dass es keine andere Alternative gibt.

Ich weiß niemand hier kann es aus der Ferne beurteilen ohne Bluttests etc.
aber wieviel Androcur sollte ich einnehmen ich habe überlegt 12.5mg (1 viertel)
oder eventuell 1/2 Tablette pro Tag.

Außerdem stellt sich dann noch die Frage wies mit dem Heer ist die Musterung
dürfte wahrscheinlich im Februar sein (genau wenn ich 18 werde) ich habe angst,
dass es dort zu Problemen kommt (Wirkung von Androcur)

Liebe Grüße,
Oggi

Offline Oggi

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #23 am: 20.Aug 2014, 17:24 »
Zitat
Frag mal unverbinlich beim Heer nach ob sie auch Transsexuelle kurz nach dem Outing und kurz vor einer offiziellen Behandlung nehmen. Würde mich nämlich auch intetessieren. Wenn nein, dann hast Du Glück, denn Deine Situation wäre ja nicht mal gelogen. Wie weit Du geoutet bist geht die erstens nichts an und zweitens können sie es eh nicht kontrollieren. Und "kurz vor einer offiziellen Behandlung" ist ein sehr dehnbarer Begriff, der Dir in die Karten spielen könnte.

Viel Glück

Bis zum Einzug bleiben mir noch knappe 2 Jahre da meine schulische Ausbildung erst mit 19 endet. Leider ist ein Studium bis auf Medizin und iwas mit Religion kein Grund erst später eingezogen zu werden :(

Vor meinem Outing vor 1 1/2 Jahren war ich bei unserer Schulpsychologin die zwar nicht darauf spezialisiert ist aber dennoch sehr nett war und mich vieles fragte.  Sie bot mir auch an mit meinen Eltern zu sprechen aber ich lehnte ab. Mein Leben wäre an dem Punkt wohl so wie ich es bis jetzt kenne aus gewesen..

Ich werde sie sicher noch fragen was ich gegen die Musterung tun könnte... Den Einzug in den Dienst wirds aber nicht geben dafür sorg ich schon....

Offline Oggi

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #24 am: 22.Aug 2014, 19:18 »
Gollum ich hab dir eine (oder vielleicht 2) PN geschrieben
ich würde mich freuen wenn du mal drauf schaust wenn du Zeit hast
(Irgendwie habe ich das Gefühl,  dass die PN-Funktion defekt ist)

Leider konnte ich meinen letzten Beitrag nicht bearbeiten sorry wegen
Doppelpost  :nudelholz:

Offline Aurora85

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #25 am: 24.Aug 2014, 19:17 »
Huhu Oggi,

zunächst einmal Welcome Back auch von mir!

Ich erinnere mich noch gut an deinen Thread, es war der mit dem kleinen Hausfrau-Disput ;). Hab nochmal kurz über alle deine Posts drüber gelesen und du hast nirgendwo etwas davon geschrieben, dass du Hausfrau werden möchtest. Also legen wir das Hausfrau-Thema mal am besten endgültig ad acta. Dein Eindruck, dass ein guter Abschluss und eine solide Ausbildung wichtig sind, ist nach meiner Meinung absolut richtig. Gerade als Transfrau sieht man sich manchmal ziemlichen Kosten gegenüber (nicht alles wird von der Krankenkasse bezahlt und den gesamten Kleiderschrank auszutauschen, geht auch gut ins Geld). Und finanzielle Absicherung bedeutet Freiheit und Unabhängigkeit. Etwas, was in unserer Situation ganz wichtig ist. Wichtig ist dabei aber, Abschluss/Ausbildung und Transition gleichermaßen unter einen Hut zu bringen. Mach nicht den gleichen Fehler, wie ihn viele Andere gemacht haben: Erst die Karriere oder erst x (insert random pseudo reason), dann die Transition. Das andere Extrem ist aber genauso schlecht: Abschluss/Ausbildung sind mir egal, Transition über alles.

Puh, deine Situation ist wirklich nicht einfach. Bis du 18 bist, geht wahrscheinlich nicht viel, aber bis dahin ist es ja nicht mehr lange hin. Wenn du dann 18 bist, solltest du erst einmal schauen, den offiziellen Weg zu gehen. Und der bedeutet auch in Österreich psychotherapeutische Begleitung und meines Wissens auch eine Art Alltagserprobung (die Details kenn ich leider nicht, sorry). Einen Therapieplatz kannst du dir dann schon suchen, das müssen deine Eltern ja nicht mitkriegen.

Ich verstehe dich aber vollkommen, dass du eine (weitere) Vermännlichung um alles in der Welt aufhalten willst und dafür auch eine Selbstmedikation machen würdest. Es ist super, dass du noch keinen Bart hast, und dabei sollte es möglichst auch bleiben. Ich bin mir nur nicht sicher, ob deine Idee, Androcur zu nehmen, so gut ist. Mit ausschließlich Androcur fährst du dein gesamtes Hormonsystem herunter, ohne mit E2 zu substituieren (E2-Produktion über Aromatase funktioniert auch nicht mehr, wenn kein Testo mehr da ist). Das solltest du wirklich nicht für längere Zeit machen. Hinzu kommt, dass Androcur lebertoxisch ist, so dass die Leberwerte gelegentlich überprüft werden sollten. Kannst du natürlich über deinen Hausarzt machen, wenn du dir einen guten Grund einfallen lässt ;). Vielleicht sind geringe Mengen an E2 (Estradiolvalerat, 1 bis maximal 2 mg) sogar der bessere Weg. Auch das würde deinen Testowert senken, ohne dein Regelsystem komplett herunter zu fahren). Ein weiterer Weg wäre zudem Finasterid, welches den DHT-Wert stark absenkt. DHT-Absenkung ist vergleichsweise harmlos, DHT ist aber für die Ausbildung der männlichen Körperbehaarung zu ganz wesentlichen Teilen verantwortlich. Dann gäbe es noch Estriol (das schwächste Östrogen-Derivat), welches teilweise sogar frei verkäuflich angeboten wird.

Was die Wehrpflicht angeht: Weiß nicht, wie das in Österreich ist. Aber in Deutschland wurde man vor der offiziellen Abschaffung wegen jeder Kleinigkeit ausgemustert. Die hatten ihre (niedrigen) Zielzahlen und haben dementsprechend (aus-)gemustert. Vielleicht ist das in Österreich mittlerweile auch so, daher würde ich erstmal die Musterung abwarten. Aber selbst, wenn du tauglich gemusterst wird: Warum machst du dann keinen Zivildienst? Dann hast du nach der Schule ein Jahr Zeit, deine Transition hinter dich zu bringen. Du hast zudem Zeit, dir in Ruhe einen Ausbildungswunsch zu überlegen (wissen viele nach der Schule noch nicht) und hast bestimmt nicht die Probleme, die du bei Transition auf einer Ausbildungsstelle hättest. Nach dem einen Jahr gehst du mit richtigen Papieren und einem geschlossenen Lebenslauf in dein richtiges Leben. Klingt doch gar nicht so schlecht, oder?


Liebe Grüße
Isa

Offline Oggi

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #26 am: 24.Aug 2014, 23:47 »
Hey Aurora,

danke für deinen langen Beitrag.  :)
Prinzipiel wäre mir eine sehr gute Ausbildung
(Uni) extrem wichtig und wenn ich bei meinen Eltern
bleibe krieg ich die problemlos durch (müsste nichtmal
nebenbei arbeiten). Ich hab auch definitiv das Zeug dazu
und weiß schon lang was ich studieren möchte.  :daumenhoch:

Du musst verstehen, dass der Zivildienst für mich ziemlich
abstoßend ist weil ich so Medizinsachen eigentlich
garnicht sehen kann.. Außerdem lasse ich mich nicht gerne zwingen
irgendeinen Zwangs-Männer-Dienst zu absolvieren
und schon gar nicht wenn ich eine Frau bin !

Liebe Grüße
Oggi
« Letzte Änderung: 25.Aug 2014, 00:09 von Oggi »

Offline Oggi

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #27 am: 18.Nov 2014, 01:04 »
Hallo :/

Wie erwartet kam der eklige Tag. Brief vom Heer ist da am 21.1.2015 habe ich in Wien anzutanzen... Ich habe alles andere als Lust darauf und liege gerade weinend im Bett. Bis jetzt hat sich nichts getan. Lebe ja schon seit wieder fast 2 Jahren "normal".

Ich bin momentan auf der suche nach etwas was meine testosteron werte senkt und ich auch wo rezeptfrei krieg... ist ja nicht so leicht :/

Klar ich bin bald 18 aber es ist schwierig für mich selbst so zu einem Arzt zu gehen vorallem weil der auch zeit braucht und mir nicht nach dem ersten Treffen ein androcur Rezept mitgibt. Gott sei Dank habe ich immernoch keinen wirklich problematischen bartwuchs (wenn ich alle 3-4 Tage rasiere würd man eigt nie ein härchen sehen bissel am Kinn aber nichtmal annähernd ein bart) naja dennoch bedrückt mich das....

Und wegen dem Heer hoffe ich auf ne untauglichkeit aber kp was meine Eltern wieder davon halten. heute gabs daheim wieder die Debatte echte Männer gehen zum Heer. Ich hab gesagt 100% zivi oder noch besser garnix.

Ich versteh sowieso nicht mit welchem Recht dieser Welt diese Sklaverei gerechtfertigt wird....

Oggi

Offline Nicole0601

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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #28 am: 21.Nov 2014, 12:48 »
Ich habe jetzt leider nicht alles lesen können aber nur kurz vielleicht ein Tip falls Du aus der nähe kommst oder es nicht so weit weg ist.

Ich war heute bei dem Therapeuten von meiner Tochter zum Elterngespräch und er hat mir eine ganz tolle Endokrinologin empfohlen.
Sie könnte Dir helfen. Sie ist in Dortmund und / oder Münster
Hast Du keinen Therapeuten?

Wenn Du die Adresse oder Telefonnummer haben magst schick mir mal eine pn.

Wünsche Dir alles Gute Oggi
Glücklich ist, wer sein Schicksal nie als Schlag empfindet,
sondern als Chance, sein Leben zu gestalten.
So manches im Leben zwang mich
auf die Knie und riss mich zu boden.
So manches im Leben vergesse ich wohl nie.
Doch eines lehrte mich das Leben immer wieder neu,
es ist nicht wichtig, ob Dich etwas zu Boden drückt.
Wichtig ist, dass Du immer wieder neu das Aufstehen lernst.
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Re: Eltern akzeptieren mich nicht
« Antwort #29 am: 22.Jan 2015, 00:27 »
so heute war ich beim heer und wurde um 12
wieder heim geschickt (5h gesamt Aufenthalt)

hatte weder Attest noch iwelche anderen Unterlagen
einfach nur den psychotest gewissenhaft erledigt sowie der Psychologin alles erklärt. sie hat nichtmal nach gehackt wollte dann nur meine Zukunftsplanung hören und gab mir eine Adresse mit und ließ mich entscheiden ob ich noch bis morgen bleibe (na sicher nicht) ;D

Fazit ich gelobe, NICHT !