Transsexualität-NIBD

Autor Thema: Noch auf der Suche  (Gelesen 7587 mal)

Offline Ratlos

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Noch auf der Suche
« am: 16.Mär 2015, 09:52 »
Wie soll ich anfagen? Ich bin Mutter eine 16 jährigen Tochter, die aktuell an Depressionen erkrankt ist. Sie war schon mal in therapeutischer Behandlung mit 9 Jahren aufgrund Mobbings. Nun ist es wieder so schlimm. Sie ist im letzten Sommer an einer Viruserkrankung so sehr erkrankt, dass sie wochenlang ansteckend war und das Bett hüten musste. In der Zeit hat ihr Freund auch noch mit ihr Schluss gemacht und so rutschte sie wieder in die Depression. Noch kommt dazu, dass sie ein Blutgerinnungsstörung hat und wochenlang Ihre Tage hatte bis diese mit der Pille eingedämmt wurden. Das alles findet sie einfach nur doof und fühlt sich nicht wohl.
Seitdem hat sie das Gefühl mit ihr stimmt was nicht und hat nach Ursachen gesucht. Sie ist sehr schlau und beliest sich viel. Da kam dann das Thema auf, dass sie eventuell lieber ein Junge sein wollte.
Nun kommt bald ein Klinikaufenthalt wegen der Depressionen usw. und dieses Thema hat sie da auch angesprochen und sie sollte uns darüber informieren. Das tat sie und in dem Brief hat sie sich sogar schon einen Namen ausgesucht. Ich reagierte erstmal ruhig aber nach und nach kommen mir Zweifel.
Sie sagt immer wieder, dass sie nicht weiss ob es das ist und deshalb will sie ja in die Klinik, damit sie ihr sagen, was mit ihr los ist. Das ist kein vordergründiges Thema, dass soll wohl die Depression sein aber eben auch das. Ich habe aber das Gefühl, dass sie keine andere Möglichkeit mehr zu lässt, da sie viel zeichnet und sie zeichnet sich mittlerweile als Jungen. Wenn das alles nicht so konkret ist, warum sind dann die ganzen Anzeichen da? Sie zeigt es nach außen gar nicht, nicht an Klamotten, nicht am Haarschnitt usw.
Meine große Angst (und es ist wirklich Angst) ist, dass sie in die Klinik geht und sie dies als Grund für Ihre Probleme festlegen und sie als Junge da wieder raus kommt. Ich weiss hört sich utopisch an, ich habe mich auch über den Werdegang belesen aber es will nicht in meinen Schädel.
Zu ihr. Sie hat nie sowas geäußert. Sie war noch nie richtig Mädchen aber auch nie richtig Junge. Sie hatte Jungs wie Mädchen als Freunde. Hatte immer lange Haare, hat sich nie Geschlechtstypisch angezogen eher neutral. Hatte bisher zwei feste Freunde. Manche Kinder äußern dies ja schon recht früh aber es ist nie was gewesen in dieser Richtung. Erst seit dem letzten Sommer wo alles aus dem Ruder lief, war es vorbei.
Ich bin durch den jahrelangen Kampf so ausgelaugt, dass ich keinen Optimismus mehr finden kann. Ich sehe nur noch schwarz und das weiß ich. Ich weiß, dass sie wenn es so sein sollte alleine da stehen wird. Ob unsere Familien dies akzeptieren wird weiß ich nicht, wir wissen ja selbst nicht wie wir damit umgehen sollen.
Ich habe in einigen Foren auch gelesen, dass es Ärzte gibt, die sich das kurz anhören und einfach mit der Hormonbehandlung anfangen. Das ist auch eine Angst. Es muss doch erstmal raus gefunden werden ob es nicht einen anderen Grund dafür gibt, dass sie so denkt. Auch das sage ich ihr immer wieder. Sie zeichnet so und sagt es anders bei mir, ich komme mir veräppelt vor. Es kann doch auch sein, dass sie so eine falsche Körperwarnehmung bekommen hat, durch diese Erkrankungen, dass sie das so da rein interpretiert. Muss das nicht alles erst geprüft werden.
Ich weiß auch, dass hier viele schreiben, dass Ihre Eltern zu Ihnen halten. Sind es wirklich so viele??? Ich sehe das nicht so. Ich sehe mein Leben grad zerbrechen. Wie soll ich wenn es so ist aufeinmal von Tochter auf Sohn umschwenken? Was sagen unsere Familien und Freunde dazu? Werden sie sich abwenden? Mein Mann weiss auch nicht wie er wenn es so ist, damit umgehen soll. Er ist nur jetzt noch viel ruhiger, da noch nichts beschlossen ist.

Ich weiß es ist alles sehr durcheinander geschrieben aber mir schwirrt der Kopf. Ich hoffe ihr könnt das entschuldigen. Vielen Dank.

Offline Ratlos

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #1 am: 17.Mär 2015, 12:25 »
Vielen Dank erstmal für die tollen und schnellen Antworten. Ich kam nur nicht früher dazu zu antworten.

Mhhh beruhigter bin ich nun schon. Ihr müsst wissen wir haben einen sehr steinigen Weg hinter uns. Die Probleme begannen mit extremen Mobbing seitens der Lehrer und Schüler, da sie immer eine große Klappe hatte und es auch immer genau das gesagt hat was sie denkt. Sie ist hochbegabt und daher immer schon "anders" gewesen. Dann der Zusammenbruch und Klinikaufenthalt. Sie hat nicht nur Depressionen, die damals mit Antidepressiva behandelt wurden und Tiefenspycholigisch fundierter Therapie (die leider die falsche war). Sie hat dazu noch selbstverletzendes Verhalten (Haare ausreissen). Das alles wurde besser und verschwand fast völlig mit einem Schulwechsel auf eine sehr leistungsorientierte Schule.
Aufgetreten sind die Probleme dann wieder mit der Diagnose Blutgerinnungsstörung. Sie hatte Wochenlang ihre Tage, daraus resultierende Begleitkrankheiten (Pilz, ständige Ohnmachtsanfälle usw. - ich weiss gar nicht wie oft ich sie aus der Notaufnahme holen musste. Sie schimpfte dann immer auf unsere Gene, die wir ihr vererbt hätten und das Jungs es da viel einfacher hätten. Dann kam die Erkrankung dazu im Sommer und sie sagt zu dem Zeitpunkt kamen ihr die Gedanken ob sie nicht lieber ein Junge sein wollte.

Diese Überlegung trägt sie nun immer mehr mit sich rum und kommt nicht auf die Idee, dass das auch alles andere Gründe haben könnte. Ich habe ihr nur gesagt, dass das auch alles was mit dem ganzen Verlauf zu tun haben kann und sie sich denkt, dass sie es eben als Mädchen schwerer hat. Da meinte sie, dass ja dazu die Klinik ist um ihr das zu sagen.

Es ist für mich total schwer damit umzugehen, da ich nicht möchte, dass sie voreilige Schlüsse zieht. Sie sagt zwar, dass sie sich da noch nicht sicher ist und noch gar nichts entschieden und sie wüsste noch nicht mal wie sie sich dann entscheiden würde. Trotzdem sie das sagt, würde sie am liebsten ihre langen Haare abschneiden. okay das ist noch kein Inditz dafür, es gibt ja genug Mädchen die keine langen Haare haben aber für mich ist das immer gleich eine Bestätigung. Auch das sie in einem Forum sich als Jungen gezeichnet hat. Mangastyle. Mein Mann meint dazu, dass das doch alles Phantasien sind und noch nichts aussagt.

Ich hoffe wirklich, dass wir da an sehr kompetente Menschen in der Klinik geraten, die damit sorgfälltig umgehen. Sie muss erstmal auf die Beine kommen.

Offline Kidness

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #2 am: 25.Mär 2015, 10:33 »
Ich kann die Zweifel, die du hast gut verstehen, mir gehts nicht anders mit meiner Tochter, die allerdings schon 25 ist, aber einen ähnliche "Karriere" hinter sich hat, mit Klinikaufenthalt, Therapie usw. auch selbstverletztendes Verhalten, seit Neustem sagt sie, sie hätte auch Bulimie gehabt, keine Ahnung, ob das nun wieder stimmt, habe nie was davon bemerkt. Entweder sie gibt das nur vor oder hat es gut versteckt.
Sie hat jetzt eine Therapeutin und auch einen Endokrinologin gefunden, seltsamerweise geht alles sehr hopplahopp bei ihr. Ich habe nicht den Eindruck, dass da genau hingesehen wird. Da sie volljährig ist, kann ich aber leider nichts tun, ausser hilflos zusehen.
Du hast den Vorteil, dass deine Tochter noch minderjährig ist und du zumindest ein Recht auf Information hast.
Problem bei sehr intelligenten Kindern ist meiner Ansicht, dass sie, auch bedingt durch gute Info Möglichkeit im Inet, irgendwann genau wissen, was sie sagen müssen. Meine kann sehr manipulativ sein... möglicherweise schafft sie das auch bei den Ärzten???
Ich wünsch dir viel Kraft, lass dich nicht unterkriegen und denk bei Allem auch noch daran, etwas für dich selbst zu tun.
Liebe Grüße Kidness


Offline Ratlos

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #3 am: 13.Jun 2015, 22:08 »
Ich mal wieder. Nun ist unsere Tochter seit einigen Wochen in der Klinik auf der Psychosomatischen Station. Sie darf am Wochenende tagsüber nach Hause. Alle körperlichen Sachen wurden nun abgeklärt, da sie ja immer Bauchweh, Kopfweh usw. hatte.
Wir haben vor der Klinik ein sehr unschönen Umgang mit dem Thema gehabt. Ich wollte Erklärungen, sie hatte aber keinen Bock mit mir darüber zu reden. Es endete meist in lange Diskussionen und Tränen.
Sie meinte das ich sie nun soweit hätte, dass sie nicht mal mehr Lust hat darüber nachzudenken. Das wollte sie mit der Klinik klären. Mit der Therapeutin davor hat sie es ja kurz angesprochen aber nun gar nicht mehr. Wir wunderten uns immer über Ausserungen von der Therapeutin ob irgendwas vorgefallen ist in der Zeit wo es ihr so schlecht ging. Daraufhin fragte in an dem Wochenende meine Tochter ob sie dieses Thema denn mal angesprochen hat. Nein hat sie nicht und wir sollen es auch nicht. Ich fragte warum. Sie denkt das es eher doch nicht so ist. Für mich erstmal okay. Aber dann kam die heisse Zeit und kurze Hosen. Sie wollte sich auf einmal nicht mehr rasieren. Warum? Kein Bock. Solche Antworten bekommen wir nur. Nun schwirrt dieses Thema aber immer in meinen Kopf. Ich sehe in allem was. Nun wollte sie kurze Hosen shoppen. Ein graus für mich. Ich wusste nicht was auf mich zukommen sollte. Sie immer nur in Richtung Männer Abteilung. Dann fanden wir Hosen, ganz schlicht und einfach. Mich wurmte das Thema. Zu Hause bat ich sie mir kurz zu zu hören und ich war auch ganz ruhig da ich nicht wollte das es wieder eskaliert. Ich fragte sie warum sie nicht mit den in der Klinik spricht, weil es sie wirklich nicht mehr interessiert oder weil sie Angst hat das es ärger gibt. Sie hat Angst das es wieder Thema bei uns wird. Außerdem hat sie gesagt bereitet ihr es Stress darüber zu reden. Ich habe ihr gesagt das sie nur rausfinden kann was los mit ihr ist wenn sie es anspricht.
Ihr habt ja gesagt das es auch andere Sachen gibt, die einen vorgaukeln TS zu sein aber wenn ich darüber mit ihr rede meint sie mir: bei mir hört sich alles so endgültig an das ich immer versuche Sachen zu finden die dagegen sprechen das sie ein junge sein könnte. Sie weiss es einfach nicht und es ist noch gar nichts geklärt. Ich muss zugeben für mich ist es endgültig auch weil sie immer mehr sich so kleidet und weibliches verweigert. Auf der anderen Seite hat sie sich so ne Knüpfrahmen mit den Bändern und Bügelperlen gekauft und bastelt wie ein Weltmeister.  Ich habe sie auch gefragt ob sie das machte um das Gefühl zu unterbinden oder uns zu beruhigen. Nein das sie nicht so. Es ist so vieles widersprüchlich.

Wir haben sie gefragt wenn es doch so sein sollte ob sie bereit wäre zu einer Op. Die Brust weg ja aber unten nein. Hä? Was für ein Mist in unseren Augen. Wir sind nun fast der Meinung das sie selbst nicht weiß was sie will. Konnte es auch sein, dass sie so ein Problem mit ihrem Körper hat, dass ihr sowas TS vorgaukelt?

Mal was anderes noch dazu. Ihr redet immer alle davon, daß Eltern doch glücklich sein sollten, dass es dem Kind besser geht und man sollte doch Verständnis haben und zu dem Kind stehen. Wisst ihr ich finde sowas sehr oberflächlich. Wir als Eltern leiden sehr unter dieser Situation und haben Angst wie die Umwelt darauf reagiert. Meine Familie wird dafür kein Verständnis aufbringen. Meiner Mutter kann ich dazu nix sagen sie hatte einen schweren Herzinfarkt und wartet auf ein spenderherz. Ich kann mich keinem anvertrauen und sehe nur noch Menschen in der Start an die andersartig ansehen. Ich leide sehr, seelisch wie körperlich. Wie kann ich sagen ach egal ist mein Kind. Ich habe eine Tochter geboren keinen Sohn. Ich finde die Eltern kommen hier immer sehr schlecht bei weg. Es ist immer Verständnis für den jeweiligen da aber die Eltern müssen alles akzeptieren.

Noch was zu dem Werdegang. In wievielen Sitzungen wird denn beschlossen ja es ist Trans oder nicht?

Im Moment bin ich wieder kurz davor einfach zu gehen und ein neues Leben anzufangen ohne Kind, ohne Probleme und normal wie viele andere auch. Ich kann nicht mehr. Das alles reibt mich so auf. Ich kann auch nicht mehr hören wenn meine Tochter sagt ich soll mit dem Thema neutraler umgehen und nicht immer so tun als wenn es schon so ist. Ich schaffe diese Gratwanderung nicht.

Offline Steffi938

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #4 am: 14.Jun 2015, 00:13 »
Hallo Ratlos,
Hast du schon mal daran gedacht, dass deine Tochter vielleicht "genderqueer" sein könnte? D.h. sich weder dem einen noch dem anderen Geschlecht richtig zugehörig fühlt und ein Leben in der Mitte bevorzugt. Vielleicht möchte sie auch einfach nicht komplett dem Ideal einer Frau entsprechen - die Grenzen zwischen den Geschlechtern sind fließend.

Die Sorge, dass alles "Hopplahop" geht ist m.E. bei der Wahl eines kompetenten Psychotherapeuten nicht berechtigt. Theoretisch können diese eine Hormontherapie jederzeit einleiten, allerdings nur unter der Bedingung, dass sie nach den schon erwähnten differentialdiagnostischen Kriterien absolut sicher sind, dass nichts anderes dahinter steckt. Es mag vielleicht einige schwarze Schafe geben, aber ein ordentlicher Therapeut macht das nicht.

Ob es eine Transsexualität ist oder nicht, lässt sich unterschiedlich schnell feststellen - das ist sehr individuell. Bei mir war es dem Therapeuten nach einer Sitzung klar - bis zur Einleitung der ersten medizinischen Maßnahmen musste ich aber trotzdem fast ein halbes Jahr warten bis er mich ausreichend gut kannte. Es kann aber genauso gut sein, dass der Therapeut mehrere Monate benötigt um sich seiner Diagnose sicher zu sein. Das entscheidende ist, dass der Therapeut die Diagnose vertreten können muss.

Ein Grund, warum deine Tochter Brüste entfernen lassen würde und trotzdem keinen Penisaufbau möchte könnte die Schwere des Eingriffs sein. Vielleicht hat sie sich ja darüber informiert und ihr ist das Risiko zu hoch - das ist auch ein Thema, dass jede Person (egal ob MZF oder FZM) für sich selbst festlegen muss. Es gibt sehr viele Beispiele, die die sekundären Geschlechtsmerkmale angleichen lassen, aber die primären aus den unterschiedlichsten Gründen nicht.

Mal was anderes noch dazu. Ihr redet immer alle davon, daß Eltern doch glücklich sein sollten, dass es dem Kind besser geht und man sollte doch Verständnis haben und zu dem Kind stehen. Wisst ihr ich finde sowas sehr oberflächlich. Wir als Eltern leiden sehr unter dieser Situation und haben Angst wie die Umwelt darauf reagiert. Meine Familie wird dafür kein Verständnis aufbringen. Meiner Mutter kann ich dazu nix sagen sie hatte einen schweren Herzinfarkt und wartet auf ein spenderherz. Ich kann mich keinem anvertrauen und sehe nur noch Menschen in der Start an die andersartig ansehen. Ich leide sehr, seelisch wie körperlich. Wie kann ich sagen ach egal ist mein Kind. Ich habe eine Tochter geboren keinen Sohn. Ich finde die Eltern kommen hier immer sehr schlecht bei weg. Es ist immer Verständnis für den jeweiligen da aber die Eltern müssen alles akzeptieren.

Ich kann mir nur vorstellen, wie schwierig das für die Eltern sein muss - auch für meine eigenen war es am Anfang sehr schwer. Trotzdem haben sie es mittlerweile akzeptiert so wie es ist. Man kann auch nicht pauschal sagen, dass die Verwandschaft nicht akzeptieren wird - oft sind es genau die, von denen man es am wenigsten erwartet, die die geringsten Probleme damit haben. Habe ich selbst so erlebt.
Für ein Kind gibt es meiner Meinung nach nichts schlimmeres als auf dem ohnehin schon sehr schweren Weg nicht von den Eltern unterstützt zu werden. Auch wenn es für die Eltern nicht leicht ist, so hat man es als Trans* Kind noch erheblich schwerer.

Mach deiner Tochter bitte nicht zu viel Druck, sie wird ihren Weg finden - und das ist auch sehr wichtig, dass sie ihren EIGENEN Weg findet, in ihrer EIGENEN Geschwindigkeit. Es gibt nicht DEN EINEN Weg, sondern viele Weg führen zum Ziel und das Ziel ist genauso individuell wie der Weg dahin ;)
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Offline Oggi

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #5 am: 14.Jun 2015, 00:40 »
Hey Ratlos,

ist natürlich nicht immer so einfach die Sache mit der Transsexualität schon gar nicht wenn sich andere Probleme wie z.B Depressionen dazugesellen. Da kann ich leider auch nicht viel sagen aber du kannst dein Kind jetzt nicht im Stich lassen... Kann dir nur von meinen Erlebnissen berichten.

Ich zu meinem Teil bin mittlerweile 200% sicher das Richtige zutun und hab auch eine liebe Therapeutin gefunden. Meine Eltern werden wenig/kein Verständnis zeigen auch der Grund wieso sie von meiner jetzigen Therapie nix wissen.

Sie haben gehofft, dass ich die Sache "vergesse" wenn sie sie 2 Jahre unterdrücken.. tja blöd gelaufen nun mit 18 hol ich halt das nach, was sie mir mit zarten 16 verwehrt haben - Pech gehabt und jetzt erfahren sie gar nichts mehr über mich ich will mein sanftes Wesen nicht noch unnötig mit deren Unfug belasten.

Liebe Grüße
Hana

Offline Jeanne Rising

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #6 am: 14.Jun 2015, 01:02 »
Hm...also ganz ehrlich...ich verstehe, dass du emotional aufgewühlt bist, dass du viel familiärem Druck ausgesetzt bist (oder dir welchen machst...). Wenn du mit manchen Dingen emotional nicht umgehen kannst, dann darfst du dich durchaus so fühlen - das ist ja nie verboten.

Allerdings - und das muss ich dir jetzt leider auch einfach mal ganz trocken sagen - wenn ich solchen Überreaktionen ausgesetzt wäre, würde ich mich auch zurückziehen. Kurze Hosen shoppen und Beine nicht rasieren sind für sie / ihn ja vielleicht einfach wichtige - und auch therapeutisch sinnvolle - Schritte, um sich selbst auszutesten und die eigenen Gefühle zu erkunden - und als solche ja nun wirklich nicht sonderlich drastisch. Wenn ich eines momentan lerne, dann, dass "nett drüber reden" auf Dauer auch nach hundert mal durchkauen nur wenig Erkenntnis bringt, wenn man sich nicht zumindest etwas austestet und die bisher von ihm / ihr gewählten Maßnahmen sind ja nun wirklich alles andere als gnadenlos von 0 auf 100...und wozu die Nummer mit dem Knüpfrahmen? Man muss doch nicht alles gendern, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Wenn man gerne Bänder knüpft, dann macht man erst mal genau das und da braucht man auch nix reindeuten, genausowenig, wie das Zocken von Ballerspielen ein sonderlich sinniges Argument ist, einer Transfrau ihre Weiblichkeit absprechen zu wollen.

Was das Eltern sollen glücklich damit sein angeht...verstehe, dass das schwierig für manche ist. Der Prozess kann lange dauern und wenn es einfach nicht geht, dann muss man sich vielleicht langfristig voneinander distanzieren. Dieser Teil ist eigene Entscheidung und auch ein Elternteil hat das Recht zu sagen "okay, mein Kind ist quasi erwachsen, ich bring es noch auf die eigenen Füße aber dann komme ich damit einfach nicht weiter klar" - ist sicher schmerzhaft aber völlig legitim. Was aber nicht geht, ist, dass man man meint, das Kind sei dafür verantwortlich, irgendeine vorgesehene Rolle auszufüllen. Wenn man was will, das Erwartungen erfüllt, dafür gibt's Stofftiere, Vibratoren und billigen Fusel. Es liegt in der Natur einer Eltern-Kind-Beziehung, von den Verantwortlichkeiten eher einseitig zu sein und wer das Kinderkriegen nicht zumindest zu einem gewissen Grad als wichtigste Lektion im Erlernen erwartungsfreier Liebe begreift, der hat es vielleicht einfach falsch verstanden.

Das alles schließt wohl bemerkt in keinster Weise aus, dass dir die Situation ziemlich zu schaffen macht und du hast wirklich mein Mitgefühl. Ich habe dir diese vielleicht etwas krassen Worte auch nicht geschrieben, weil ich dich für einen Dämon halte oder dein Verhalten verteufeln will, sondern, weil es dir vielleicht am ehesten eine Vorstellung davon vermittelt, wie das Problem in eurer Kommunikation vielleicht zumindest teilweise entsteht. Es geht hier um einen langen Erkenntnisprozess, der sich teilweise auch nur rückwirkend durch spätere Zufriedenheit wirklich bestätigen kann - das will einerseits wohlüberlegt sein, andererseits ist es für den Betroffenen auch so existentiell, dass er / sie sich da notwendigerweise an einem bestimmten Punkt egoistisch verhalten muss. "Die Eltern müssen alles akzeptieren" kann ich als frustrierten Protest zwar verstehen, aber was ist denn wirklich die Alternative? Kind mit 30 vorm Zug? Ehrlich, das Ziel von Erziehung ist, selbstständige Menschen hervorzubringen, die selbstverantwortliche Entscheidungen treffen und die bisherigen Schritte, die dein Kind so gegangen ist, wirken auf mich im Sinne der Selbstfindung doch eigentlich ganz sinnvoll.

Und was das dumme Gerede der Umgebung...und? Eine Klärung der Akzeptanz-Frage ist ja noch nicht mal notwendig, um mit ziemlicher Sicherheit sagen zu können, dass der Kontakt zu Menschen, die einen wegen einer gerade nicht ganz eindeutigen Geschlechtszugehörigkeit stigmatisieren, vielleicht auch von sich aus schon keiner Vertiefung bedarf...in der Hinsicht habe ich oft den Eindruck, dass einige Eltern Betroffener von ihren Sprösslingen ein bisschen was lernen könnten über den richtigen Einsatz des kognitiven Mittelfingers :D. Gegenüber der Familie ist es natürlich schon ein Problem...aber auch für die gilt doch im Grunde - ganz unabhängig von deiner Tochter - wenn man den Kontakt zu dir abbricht, nur, weil dein Kind einen eher ungewöhnlichen Lebenslauf hat, dann solltest auch du selbst es dir vielleicht wert sein, nicht dir oder deinem Kind die Schuld dafür zu geben...

Nach all dem aber dennoch: Gut, dass du überhaupt hier bist, dass du dich mit dem Thema beschäftigst und reflektierend damit umgehst. Ist schon weit mehr, als viele andere von ihren Eltern berichten können...
Jeanne Rising

  • 09.2014 Vorstellung in der TS-Sprechstunde LVR-Klinikum Essen
  • 01.2015 Therapie bei Herr Frommelt, Essen
  • 01.06.2015 Hormontherapie bei Dr. Lederbogen, Essen
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Offline Ratlos

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #7 am: 14.Jun 2015, 07:27 »
Danke erstmal für eure Antworten, trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass alle immer gleich ja super sie ist ein Mann sagen. Es ist so toll sie findet sich endlich. Wer sagt denn, dass es so ist. Damals hat ich glaube vanessa geschrieben, dass es so viele andere Dinge gibt, die einem vorgaukeln ein TS zu sein. Ich finde das kommt hier zu kurz. Wenn ich versuche mmit ihr darüber zu reden, sind es immer Gründe zu sagen das sie es nicht sein könnte.

Warum bereitet ihr es Stress darüber zu reden? Auch mit der Therapeutin damals, da wussten wir noch nicht mal was davon. Alle berichten hier wie erleichtert sie waren sich outen zu können. Sie weiss doch selbst nicht ob es stimmt oder nicht. Ich finde auch echt gesagt nach einer Sitzung beim Therapeuten zu sagen, ja es ist so und nach nur einem halben Jahr die medizinischen Eingriffe zu starten echt sehr kurz. Andere Erkrankungen werden Jahre therapiert. Das ist mir echt alles zu leicht gesagt und zu schnell geschossen.

Auch wird hier viel davon gesprochen,  daß man auf die Leute drumherum sch.... Soll aber so leicht ist das nicht. Meine Tochter ist kein FamilienMensch und meinte auch wenn sie später ausgezogen ist und ihr eigenes Leben führt ist ihr doch egal was mit uns und ihrer restlichen Familie ist. Auch jetzt sagt sie so Dinge wie: Am besuchstag die besuche von uns sind ihr eigentlich egal aber wir sind Abwechslung. Na super - Abnabelung und Pubertät kann auch anders erfolgen. Wir reisen uns den A... Für sie auf und dann sowas. Ich habe auch ein Leben und wenn sie dann wirklich weg sein sollte, ist mir nicht egal wer noch da ist von unseren Freunden . Denn es scheint ihr auch egal zu sein. Ich muss immer Verständnis aufbringen, mein Leben nach ihr richten, ihr helfen, sie unterstützen und mich dabei verlieren. Ehrlich das kann es nicht sein.

Ich möchte das da ganz genau hin geschaut wird was mit ihr los ist und nicht der einfachste Weg gewählt wird. Sie ist jetzt ein junge und gut ist. Das geht nicht in meinen Augen. Es sollen alle anderen Sachen auch in Betracht gezogen werden.

Was habe ich von einem glücklichen Kind wenn es ihm egal ist wie es uns geht. Ja ich liebe mein Kind bin aber nicht bereit für sie immer mehr in eine kriese zu rutschen.

Ja es stimmt, sie meinte auch eine Op wäre viel zu gefährlich auch weil sie Bluter ist aber mal ehrlich, was bringt ihr das denn. Optisch wie ein Mann rum zu laufen, oben die Brust weg zu haben und unten immer noch ne Frau zu sein. Also ehrlich damit soll sie glücklich werden. Das ist doch nix ganzes. Ihr Leben wird auch so immer schwierig bleiben. Beziehung zu irgendwas wird es auch nicht geben. Also wozu.

Es tut mir leid wenn ich bei euch als "Stressmutter" rüber komme aber es ist eigentlich nur ein verzweifeltes versuchen zu verstehen. Mittlerweile bin ich sogar der Meinung ich hätte nie ein Kind bekommen sollen, lief eh alles schief. Wir werden jetzt am Montag mit der Therapeutin darüber reden. Wenn sie es nicht kann müssen wir es eben.

Offline Steffi938

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #8 am: 14.Jun 2015, 08:43 »
Hallo Ratlos,

Natürlich müssen alle anderen Dinge abgeklärt werden, um diese als Auslöser auszuschließen - das ist die Differentialdiagnostik. Es gibt leider kein Kriterium das sagt, "So, das ist jetzt Trans*". Die einzige Möglichkeit, die ein Therapeut hat ist zu prüfen was es sonst alles sein könnte (Intersexualität, Testosteron- bzw. Östrogenresistenz, Schizophrenie und andere psychische Störungsbilder - das sind nur die, die mir auf die Schnelle einfallen...) und wenn das alles nicht zutrifft, aber diese Gewissheit im falschen Körper zu sein trotzdem da ist, dann wird es erst als Trans* "attestiert". Wenn du aus rein objektiven Gründen das Gefühl hast, dass sie nicht Trans* sein könnte, dann wird das einem Psychologen ebenfalls auffallen, und er wird umso genauer hinschauen um wirklich alle anderen Ursachen auszuschließen.

Ich (zum Beispiel und ich denke da spreche ich auch für die anderen) sage nicht, dass sie tatsächlich Trans* ist. Die Grenze zwischen den Geschlechtern ist fließen und jeder muss seine Position in diesem Spektrum finden - die meisten tun das ohne jemals darüber nachzudenken. g
Vielleicht hilft dir ja dieser TEDx Vortrag (falls du englisch kannst) etwas gelassener damit umzugehen: https://www.youtube.com/watch?v=YOkyc91eY90 besonders ab 10:20min interessant.

Warum es ihr Stress bereitet darüber zu reden ist eigentlich ganz einfach ... Das war bei mir am Anfang auch nicht anders und bei vielen anderen betroffenen wahrscheinlich auch ... Es ist ein wahnsinnig intimes Thema. Man ist sich selbst zum Teil (gerade in der Anfangszeit) nicht sicher und zweifelt mit unter auch am eigenen Geisteszustand bis man es (wenn es wirklich so ist) auch für sich selbst akzeptieren kann. Das ist oft ein langer Weg! Bei mir hat es zwischen der inneren Gewissheit "okay, ich weiß ich bin eigentlich eine Frau" bis "mist ich muss dazu stehen sonst gehe ich daran kaputt" fast drei Jahre gedauert... Erst nach dem ich mir sicher war und wusste, dass ich dazu stehen muss, habe ich mich in therapeutische Behandlung begeben. Bis dahin habe ich alles in mich rein gestopft und hätte alles getan, damit es nur niemandem auffällt! Schließlich möchte man selbst ja auch ein "normales" Leben. Meinen Eltern habe ich es ebenfalls erst nach mehreren Stunden Psychoterapie erzählt - davor hab ich mit ihnen kein Wort über das Thema gewechselt.

Ich finde auch echt gesagt nach einer Sitzung beim Therapeuten zu sagen, ja es ist so und nach nur einem halben Jahr die medizinischen Eingriffe zu starten echt sehr kurz. Andere Erkrankungen werden Jahre therapiert. Das ist mir echt alles zu leicht gesagt und zu schnell geschossen.

Die Diagnose stand so schnell, weil ich mir selbst davor schon sicher war, und ich keinerlei Anzeichen sonstiger psychischer oder körperlicher Faktoren zeigte, die das ganze "vortäuschen" könnten. Bevor die Hormontherapie eingeleitet wurde, wurde auch vom Endokrinologen ein komplettes Screening inkl. Chromosomenbestimmung und sämtlicher Blutwerte gefahren (die Liste mit den Ergebnissen hat 3 Seiten - jede Zeile ein neuer Wert ;) ...) um auch medizinische Ursachen auszuschließen.
Mag sein, dass es für eine aussenstehende so aussieht, als ob es schnell gegangen wäre, aber wenn man sich seiner Sache sicher ist, ist jeder Tag bis endlich angefangen werden kann an der riesigen Lücke zwischen empfundenem selbst und realem selbst zu arbeiten eine Qual.

Vielen kommt es nicht darauf an wirklich in allen Details perfekt zu sein. Manche möchten nur als das was sie sind wahrgenommen werden - und das passiert aufgrund von Brust/kein Brust, Bart/kein Bart und den anderen sichtbaren Faktoren. Es geht niemanden außer dem Partner etwas an, was sich in der Hose befindet - und normalerweise ist es nach außen auch nicht sichtbar ;)

Wer sagt, dass es keine Beziehung geben wird? Kennst du das Sprichwort "Jeder Topf findet einen Deckel"? Früher oder später. Das erinnert mich etwas an die Schwarzmalerei meines Vaters ("du versaust dir dein ganzes Leben, du wirst keinen Job haben, keine Partnerschaft etc. ..."). Und was ist bis jetzt von den Szenarien zutreffend? Nichts ... Mir geht es so gut wie noch nie (es sagen auch alle mit denen ich zu tun habe dass ich einen sehr viel glücklicheren Eindruck mache), ich habe davor als Projektmanagerin gearbeitet und mache das nach wie vor, meine Noten in der Uni haben sich aufgrund des geringeren psychischen Ungleichgewichts verbessert ... Einzig und allein hab ich im Moment keinen Parter - aber nicht weil das nicht geht, sondern weil meine letzte Partnerschaft noch nicht so lange her ist und ich im Moment nichts neues anfangen möchte.

Du siehst, es muss nicht unbedingt alles schlecht werden.  Schwarzmalerei bring nichts, damit schadet man der eigenen Gesundheit in dem man sich ständig um alles sorgen macht und auch der seiner Mitmenschen - weil es wahnsinnig anstrengend ist gegen einen Pessimisten mit gesundem realismus/optimismus anzukämpfen ;)

Es tut mir leid wenn ich bei euch als "Stressmutter" rüber komme aber es ist eigentlich nur ein verzweifeltes versuchen zu verstehen. Mittlerweile bin ich sogar der Meinung ich hätte nie ein Kind bekommen sollen, lief eh alles schief.

Also ich finde es wesentlich schlimmer wenn ein Kind stirbt oder eine körperliche/geistige Behinderung hat... Ich weiß zwar nicht, welche Probleme du sonst noch mit deinem Kind hattest, aber es gibt bei weitem schlimmeres als möglicherweise Trans* ... Wenigstens besteht da die Möglichkeit einer "Heilung", die es ermöglicht ein weitgehend normales Leben zu führen. Die Option hat ein Querschnittsgelähmter nicht ............

LG Steffi

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Offline Ratlos

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #9 am: 14.Jun 2015, 09:06 »
Danke Steffi für deine Zeilen und deine Erklärungen.

Nur zu deiner Frage warum ich so denke das ich besser kein Kind bekommen hätte. Seit dem Kindergarten haben wir immer Probleme. Sie war sozial immer zurück. Durch die Hochbegabung immer anders. Schön damals ergotherapie, logotherapie, verhaltenstherapie. Dann die Schule. Integrationsprobleme. Verhaltensprobleme. Erster Aufenthalt in der Klinik, Depressionen, Antidepessiva mit 9 Jahren. Trichotillomanie, schulwechsel, Besserung, zwei Jahre später ständig Ohnmacht. Arztodissee bis endlich Diagnose Blutgerinnungsstörung.  Sie wirft uns ständig vor unsere scheiß Gene bekommen zu haben. Wir wollten sie ja müssen also damit klar kommen wie sie ist. Ihre Worte. Nun wieder depressiv und wieder Klinik. Und nun das noch. Irgendwann verzweifelt man da auch. Leider

Offline Steffi938

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #10 am: 14.Jun 2015, 09:55 »
Das ist natürlich ein Leidensweg, den ihr als Eltern schon hinter euch gebracht hat und es ist auch sicher nicht richtig, dass eure Tochter dir und deinem Mann die Vorwürfe mit den Genen macht. Aber hey, sie ist in der Pubertät, hat noch dazu ein Problem ihre eigene Identität zu finden und unter ihrer Gesamtsituation noch mehr zu leiden als du als Elternteil. Deswegen würde ich ihr eine solche Aussage nachsehen und verzeihen. Es wird der Tag kommen, an dem sie es auch einsieht, dass die Eltern nichts für die Gene der Kinder können (zumindest nicht willentlich schlechte Gene weitergeben) und sie dahingehend nicht mehr sauer ist. Sie muss wahrscheinlich einfach ihrem Ärger Luft machen, und dann trifft es eben immer jemanden ...

Ich war bei weitem auch kein einfaches Kind ;) (ebenfalls Krankenhausaufenthalte, extremes Mobbing in der Grundschule... ) bzw. hatte auch meine liebe Mühe mit meinen Eltern... (durch eine psychische Krankheit meiner Mutter und die Berufstätigkeit meines Vaters habe ich die ersten Jahre meiner Kindergartenzeit bei meinen Großeltern gelebt und meine Eltern nur am Wochenende gesehen. Meine Mutter konnte auch später kaum etwas mit mir unternehmen und mein Vater hat Schicht gearbeitet, deswegen hatte ich auch nicht sonderlich viel von ihm). Deswegen habe ich meinen Eltern auch Vorwürfe gemacht - in dem Wissen, dass sie nichts dafür konnten. Aber diese Einsicht musste auch erst reifen bis ich ihnen "verzeihen" konnte. Es ist einfach so, dass man mit sich selbst schon so starke Probleme hat, dass man dazu neigt sehr stark über zu reagieren, wenn dann noch zusätzliche Probleme kommen, mit denen man irgendwie fertig werden muss, für die man nichts kann und die gefühlt auch noch jemand anders zu verantworten hat.

Sie hat allerdings in einem Punkt schon etwas recht: Eltern sollten ihre Kinder so akzeptieren wie sie sind. Jegliche Versuche ein Kind in eine bestimmte Richtung umzuerziehen bzw. zu drängen machen die Probleme nur schlimmer...

Mein Rat an dich: mach dir nicht zu viele Gedanken darüber, auch wenn es schwer fällt. Lass sie machen wie sie denkt, und versuche sie nicht in eine Richtung zu zerren. Wenn sie erkennt, dass du sie nicht ständig auf den Prüfstand stellst und ihr den Freiraum zu handeln gibst, den sie braucht wird sie vielleicht auch wieder mit dir darüber reden.
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Offline Jeanne Rising

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #11 am: 14.Jun 2015, 11:00 »
Danke erstmal für eure Antworten, trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass alle immer gleich ja super sie ist ein Mann sagen. Es ist so toll sie findet sich endlich. Wer sagt denn, dass es so ist. Damals hat ich glaube vanessa geschrieben, dass es so viele andere Dinge gibt, die einem vorgaukeln ein TS zu sein. Ich finde das kommt hier zu kurz. Wenn ich versuche mmit ihr darüber zu reden, sind es immer Gründe zu sagen das sie es nicht sein könnte.

Hm, was genau ist denn deiner Ansicht nach passiert, was "zu schnell" geht? Deinen Schilderungen zufolge testet sie / er doch momentan nur ganz oberflächliche Dinge aus, mit "ja super sie ist ein Mann" hat das doch noch gar nix zu tun? Davon ab ist der sogenannte "Alltagstest" und das damit verbundene ausprobieren von Aspekten der neuen Rolle bei einer seriösen therapeutischen Begleitung eins der ersten Dinge, was man nach und nach anleiert. Das mag dir jetzt nicht gefallen, aber der Umgebung das Leben so leicht wie möglich zu gestalten ist da aus therapeutischer Sicht auch eher zweitrangig, was wirklich wichtig ist, ist, dass man spätere Schritte wie Hormontherapie oder gar ganz drastische wie die geschlechtsangleichende OP erst in die Tat umsetzt, wenn die Diagnose halt so gesichert wie möglich ist. Daher ist es ehrlich gesagt auch aus Sicht der Familie ganz und gar nicht in eurem Sinne, das irgendwie unterbinden zu wollen. Was ist denn bisher schon groß dabei, nicht rasieren und kurze Hosen machen manche auch als Protesthaltung...

Ich finde auch echt gesagt nach einer Sitzung beim Therapeuten zu sagen, ja es ist so und nach nur einem halben Jahr die medizinischen Eingriffe zu starten echt sehr kurz. Andere Erkrankungen werden Jahre therapiert. Das ist mir echt alles zu leicht gesagt und zu schnell geschossen.

"Andere Erkrankungen werden Jahre therapiert" - ganz genau, sie werden aber ganz sicher nicht Jahre diagnostiziert. Daher stellt sich auch nicht die Frage, ob ein halbes Jahr genügt, um ihr Krankheitsbild zu therapieren, sondern, ob es genügt, um es so sicher festzustellen, wie es eben geht und das kann bei recht eindeutigen Fällen mitunter durchaus leicht der Fall sein. Die jahrelange Therapie IST bei TS nunmal die Transition.

Auch wird hier viel davon gesprochen,  daß man auf die Leute drumherum sch.... Soll aber so leicht ist das nicht. Meine Tochter ist kein FamilienMensch und meinte auch wenn sie später ausgezogen ist und ihr eigenes Leben führt ist ihr doch egal was mit uns und ihrer restlichen Familie ist.

Also ich finde ehrlich gesagt, da könntest dir auch einfach selber mehr wert sein. Du machst das jetzt alles an deiner Tochter fest und legst das so aus, als ob das "sch****" aufs Umfeld in dem Szenario nur um ihretwillen geschieht. Aber Leute, die einem den Rücken zukehren, nur, weil die Tochter TS sein könnte (nicht etwa Mörderin, Amokläuferin...), sind mehr als einen Ar***tritt zur Tür hinaus doch nicht wert.

Ich muss immer Verständnis aufbringen, mein Leben nach ihr richten, ihr helfen, sie unterstützen und mich dabei verlieren. Ehrlich das kann es nicht sein.

Was habe ich von einem glücklichen Kind wenn es ihm egal ist wie es uns geht. Ja ich liebe mein Kind bin aber nicht bereit für sie immer mehr in eine kriese zu rutschen.

Es tut mir leid wenn ich bei euch als "Stressmutter" rüber komme aber es ist eigentlich nur ein verzweifeltes versuchen zu verstehen. Mittlerweile bin ich sogar der Meinung ich hätte nie ein Kind bekommen sollen, lief eh alles schief. Wir werden jetzt am Montag mit der Therapeutin darüber reden. Wenn sie es nicht kann müssen wir es eben.

Da ist mein erster Gedanke irgendwie schon "dann kümmere dich doch eher mal um deinen Kram". Du schilderst die Gesamtsituation jetzt inzwischen schon mehrfach immer wieder so, als ob dein Kind dafür verantwortlich sei, dich irgendwie zufriedenzustellen. Gerade der Satzanfang "was habe ich von einem glücklichen Kind..." ist für mein Empfinden ein recht deutliches Anzeichen, dass du vielleicht auch selber ein bisschen Bedarf hast. Mit deinem inneren Konflikt umzugehen ist vielleicht etwas, für das auch du Hilfe brauchst. Vielleicht musst du auch gerade momentan lernen, dir klare Grenzen zu setzen und zu sagen "okay, soviel kann ich leisten, ich werde mein Kind natürlich nicht völlig im Stich lassen, aber ich muss doch mal ein paar Grenzen für mich abstecken, um mich zu regenerieren." - und das ist doch völlig legitim. Wenn deine innere Krise schon sehr weit fortgeschritten ist, dann braucht es vielleicht auch für dich mal etwas therapeutische Hilfe. Ein wenig so klingen tut es schon für mich. Du würdest dich selber, wenn du mal in einem ruhigeren Moment versuchst, dein Selbstbild zu formulieren, doch sicher nicht als jemanden betrachten, der Dinge sagt wie "Mittlerweile bin ich sogar der Meinung ich hätte nie ein Kind bekommen sollen, lief eh alles schief." - vor allem nicht, wenn du andererseits so bemüht darum bist, das alles irgendwie zu begreifen.

Schwingt schon viel Frustration drin mit. Frustration, die sicherlich auch nachvollziehbar ist...aber so ungewöhnlich ist der bisherige Weg deines Kindes auch vom Tempo her eigentlich nicht. (falls ich da falsch liege wird einer der beiden Großmeister des Forums (:D) mir das sicherlich noch um die Ohren hauen ^^). Das Alter deines Kindes und die tollen Sprüche, die du dir momentan offenbar anhören darfst, tragen natürlich auf jeden Fall zur Konfliktsituation bei...ich glaube aber, dass du die Auflösung deines inneren Knotens zu einem großen Teil selber leisten musst...dazu kann auch das Suchen von jemandem gehören, der dir dabei hilft. Aber ganz gleich, wie der Weg deines Kindes nun im Detail weiter verlaufen wird, die Auflösung deines Knotens wird nur über einen für dich stimmigen Umgang mit diesem "Weg" führen. Solange du das Gefühl hast, da irgendwie zum Erhalt der Familienstruktur hin offensiv eingreifen zu müssen, wird sich an der Spannungssituation nicht viel ändern. Dein Kind ist ja nicht blöd, er / sie wird schon merken, ob du deine Zweifel äußerst, weil du helfen willst, oder doch eher, weil du es gerne "anders hättest"....
Jeanne Rising

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Offline Ratlos

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #12 am: 14.Jun 2015, 20:31 »
Danke euch erstmal für eure ausführlichen antworten. Finde toll das ihr euch Zeit nehmt um es zu erklären. Ich bin ein Mensch der alles erklärt haben will und viel hinterfragt bis er es kapiert. Meine Tochter und mein Mann haben mir heute erklärt das ich damit alles kaputt mache. Und alle stresse.

Das Wochenende war sehr anstrengend und hat viel Tränen gekostet. Sie möchte nun gar nicht mehr mit mir darüber reden und ich soll knappe Antwort wie: kein Bock, nein und keine Ahnung einfach akzeptieren und darf es auch nicht mehr hinterfragen. Nun gut wenn tot schweigen die Lösung des ganzen sein sollte bitte. Mein Mann ist leider auch der Meinung.

Nur sehe ich dann den Klinik Aufenthalt als unsinnig. Sie ist dort rein gegangen um sich helfen zu lassen und auch zu klären was mit ihr los sein könnte. Bisher wurden nur körperliche Symptome geklärt, das andere will sie nicht ansprechen. Ich weiss, das sie spätestens bei dem nächsten Stressauslöser wieder da ist wo sie schon mal war. Es ist ja leider nicht das erste mal. Wohin das führen soll keine Ahnung.

Zu meiner Person: ich bin gerade dabei mir helfen zu lassen. Ich bin ein sehr starker Mensch aber ein ständig depressives Kind, was immer Hilfe braucht, ständig abgeholt werden muss, ständige Arztbesuche, eine Mutter die fast gestorben ist und immer noch nicht gesund ist, ein Volltimejob und selbst gravierende gesundheitliche Probleme. Das hält kein Mensch auf Dauer durch. Ich werde nach dem Klinikaufenthalt von ihr selber weg gehen für mindestens 6 Wochen. Ihr seht ich bin dabei.

Ich finde das alles sehr schwer, mein Kind soll nicht meinetwegen glücklich werden sondern Ihres wegen. Das sie irgendwann mal auf eigenen Beinen stehen kann und ein Selbstbestimmtes Leben führen kann.

Hier wurde noch eins erwähnt. Wegen der aussenstehenden. Die sich von einem abwenden würden weil das Kind TS ist und nicht ein Mörder oder so. TS ist leider in der heutigen Zeit noch unakzeptabel als schwul ,lesbisch oder eben ein Loser. Und ich glaube da könnt ihr mir teilweise recht geben.

Danke euch für eure Zeit. Morgen haben wir ein Gespräch in der Klinik. Mal sehen.

Offline Steffi938

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #13 am: 14.Jun 2015, 21:31 »
Hallo Ratlos,

Ich denke, es geht nicht um totschweigen, sondern um abwarten bis dein Kind selbst bereit ist darüber zu reden. Menschen machen leider oft dicht, wenn man etwas zu sehr forciert.

Respekt, dass du bereit bist, Hilfe zu suchen. Ich denke, dass ist für alle Beteiligten positiv und schadet auf jeden Fall nicht.

Leider ist das Bild, das in der Öffentlichkeit über TS herrscht nicht sehr gut (die Medien sind meist nicht gerade hilfreich...).
Dennoch ist es so, dass ich zum Beispiel noch keine Probleme in der Öffentlichkeit und auch nicht in der Verwandtschaft hatte. Und das vollkommen egal, welcher Altersklasse oder welchem Bildungsstand die Person hat. Es ist also bei weitem nicht so schlimm wie man anfangs denkt. Auch ihr habe mir wahnsinnige Sorgen gemacht vor dem Outing, die sich im Nachhinein als vollkommen unbegründet heraus gestellt haben... Und glaub mir, bedingt durch meine Arbeit habe ich mich vor vielen Outen "müssen" (das waren alleine dort an die 100 Leute und von mehr als der hälfte bekam ich persönliches, positives Feedback).

Falls dein Kind tatsächlich Trans ist, so ist gerade bei Frau-zu-Mann die Wahrscheinlichkeit doch relativ hoch, dass es nur am Anfang etwas auffällt und danach in der breiten Masse der natürlich vorkommenden Varianzen untergeht. Und wenn das Passing ausreichend gut ist, sind die Chancen ganz gut, dass nach erfolgter Personenstands- und Vornamensänderung niemand mehr Verdacht schöpft (auch nicht die Personalabteilung eines potentiellen Arbeitgebers, da ALLE Papiere bei der Geburtsurkunde angefangen geändert werden).

LG Steffi

PS: Hinterfragen ist gut, so lange es nicht falsch verstanden wird bzw. nicht falsch ankommt. Wenn alles hinterfragt wird, kann es schnell als "auf die Probe Stellen" und aufdringlich empfunden werden.
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Offline Elsker

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Re: Noch auf der Suche
« Antwort #14 am: 14.Jun 2015, 22:01 »
Trans sein ist wirklich nicht so schlimm, wie du es dir momentan glaube ich vorstellst. Ich habe mich auf meiner Schule mit knapp 2000 Schülern geoutet (integrierte Gesamtschule, also von klischee haften Hauptschülern bis zur Gymnasiasten aus besten Hause alles dabei). Durch meine Geschwister und Freunde kenne ich sehr viele und ganz viele Stufen kennen mich. Von keinem kamen doofe Kommentare direkt mir gegenüber und auch über dritte habe ich nichts erfahren. Im Gegenteil es wurde öfters im Unterricht angesprochen und ich habe dann "Aufklärungsarbeit" geleistet und erzählt.
Hinzu kommt noch das ich vom Land komme in einem kleinen Kaff wohne, aber auch da haben alle nichts gesagt. Ich werde immernoch zu Kaffee und Kuchen eingeladen und darf mit über die Gartensaison plaudern. Bin bei den Rentnern voll integriert :D
Klar es gibt immernoch welche, die große Probleme damit haben, aber meiner Erfahrung nach wird das immer weniger und darum muss man sich wirklich kein großen Kopf machen (obwohl ich mir den immernoch mache).

Mein Rat bei sowas ist immer ein wenig optimistischer an die Sache rangehen und an das gute glauben. Irgendwie funktioniert es schon.

Noch zu dem "Dann hat der Klinik aufenthalt keinen Sinn". Dein Kind erzählt dir, dass es das Thema da nicht ansprechen wird, aber was am Ende wirklich beredet wird, weißt du nicht. Vllt möchte dein Kind gerade einfach ein wenig Freiraum haben in dem Thema und es erstmal alleine in Ruhe dort in der Klinik besprechen und dann am Wochenende zu Hause darüber nicht nachdenken müssen.

Und zum Schluss möchte ich der Steffi noch zustimmen. Transmänner gehen in der Masse meist einfach unter, deswegen sieht man sie so selten im Fernsehn, weil sie einfach zu normal sind.

Elsker
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März 2014: Testo
März 2015: Mastek & VÄ/PÄ durch
September 2017: Klitpen, Hysto und Kolpek
Oktober 2018: Aufbau